Montag, 29. Juni 2009

Polizei wird immer unglaubwürdiger: jeden Tag mehr Beamte in Straftatenverwickelt!




In den letzten Zeiten werden die Fälle von in kriminelle Aktivitäten verwickelte Polizeibeamte immer häufiger. Polizisten werden wöchentlich unter dem Verdacht festgenommen, in Verbrecherbanden mitzumischen oder diese gar anzuführen. Immer öfter geschieht es, das "Polizeiverbrecher" von ihren eigenen Kollegen bei frischer Tat ertappt und festgenommen werden. Auch die Fälle von Erpressung gegen Polizeibeamte steigt täglich und vermitteln den Bürgern ein Gefühl des Misstrauens gegenüber der Polizei, denn man weiss nicht mehr, in wessen Händen sich das Land befindet.

Die letzten erschreckenden Fälle, die kürzlich registriert wurden, zeigen Beteiligung von Polizeibeamten im aktiven Dienst in gewalttätige Überfälle auf Privatwohnungen mit Geiselnahme, eine Vorgehensweise, die von den Verbrechern in letzter Zeit immer häufiger bevorzugt wird. Mehr als nur ein Beamter wurden von ihren Opfern bei Gegenüberstellungen klar wiedererkannt.

DIE BANDE "VERA UND ARAGÓN"

Der vielleicht spektakulärste Fall ist die Festnahme von Inspektor Héctor Ramón Delgado Dominguez (40), der mit der gefürchteten Bande "Vera und Aragón" von langer krimineller Tradition zusammenarbeitete. Delgado Domínguez wurde zusammen mit 3 anderen Komplizen am Sonntag den 21. Juni festgenommen, als sie den Überfall auf eine Privatwohnung im Stadtteil Kokureré in San Lorenzo planten. Der Beamte stand schon wegen Drogenhandels vor Gericht, und es war schon vor 2 Jahren gefordert worden, ihn aus dem aktiven Polizeidienst zu entlassen, doch bis heute leistet er Dienst in der 1. Polizeizone.

MIT REICHLICHEN VORSTRAFEN

Der Unteroffizier Gustavo Duarte Romero (Bild) wurde kürzlich öffentlich vor der Presse vom höchsten Polizeichef, Hauptkommissar Viviano Machado zur Rede gestellt, nachdem er nach einem Überfall und darauffolgender Schiesserei festgenommen worden war. In einen weiteren ähnlichen Fall ist der Offizier David Errecarte Morales (33) verwickelt, der sich seit mehreren Tagen in der sogenannten "Agrupación Especializada" bzw. Spezialeinheit der Polzei unter Arrest befindet. Er wurde von den Opfern als ein Mitglied der Bande identifiziert, die am 12. Juni im
Stadtteil San Vicente einen Überfall mit Geiselnahme auf eine Privatresidenz verübte. Dort raubte die Bande über 5.000 Dollar in bar, Schmuck und ein Fahrzeug, dass kurz darauf zurückgelassen wurde. Einer der Komplizen des Polizeiverbrechers, so stellte sich später heraus, war ein Mann mit Haftbefehl und 5 Vorstrafen.Errectarte Morales war auch zuvor schon wegen Überfalls und schwerer Erpressung vor Gericht gestellt worden, wie aus den Polizeiakten hervorgeht. Um
die Situation noch zu verschlimmern, wurde der Beamte dabei erwischt, als 2 Mitglieder seiner Bande, die vorgaben, einfache Besucher zu sein, eine Pizza in den Ort seiner Inhaftierung einschmuggeln wollten, die Kokain enthielt.Aber auch Beamte von weitaus niedrigerem Rang wie Unteroffiziere werden immer häufiger in Kriminaltaten verwickelt. So sieht man auf dem Bild den
Unteroffizier Sergio Sosa (links) und den Unteroffzier José Dávalos am Ausgang der Staatsanwaltschaft Nr. 1 sprechen, wo beide letzten Donnerstag im Zusammenhang eines Falls von Erpressung vorgelanden waren. Ein weiterer Beamte ist Sergio Yamil Espínola López (24), der bei der Spezialeinheit PUE im Dienst steht. Der Polizist wurde als einer der Mitglieder einer Bande identifiziert, die am 15. Juni eine Residenz im Stadtteil San Pablo überfielen.
Nach Angaben der Ermittler hat der junge Polizist und seine Bande eine Beute von über 33 Millionen Guaranies gemacht. Ausserdem flohen sie in dem Privatwagen der Familie, den sie kurze Zeit später verlassen zurückliessen. Obgleich der junge Beamte alle Anschuldigungen zurückwies und bekräftigte, ein ruhiges Gewissen zu haben, hat die Staatsanwaltschaft ihn wegen schweren Raubes angeklagt.

Ein weiterer Polizist mit demselben Rang namens Macial Bogarín verdún (20), von dem Kommissariat 24 Central von San Antonio, wurde am Dienstag den 28. April nach einer längeren Verfolgung im Zentrum von Ñemby festgenommen, nachdem er gleich mehrere Personen hintereinander überfallen hatte. Ein weiterer Unteroffizier namens Mario Pastor Páez Acosta von dem Komissariat Nr. 10 von Mariano Roque Alonso war als Täter eines bewaffneten Raubes eines Motorrads in San Lorenzo identifiziert worden. Der inzwischen desertierte Beamte wurde bis heute noch nicht festgenommen, obgleich es einen Haftbefehl gegen ihn gibt.

Ein weiterer beschuldigter Beamte ist Gustavo Arnaldo Duarte Romero 826), der am 30. Dezember letzten Jahres nach einer Schiesserei auf der Avenida Republica Argentina in Asunción festgenommen wurde. Dieser hatte mit einem Gefängniswächter von Tacumbú einen Überfall durchgeführt, wobei Letzterer bei dem Schusswechsel mit der "echten" Polizei ums Leben kam.

ERPRESSUNGEN IN DER POLIZEI

Der letzte Fall von Erpressung, in den Polizeibeamte Paraguays verwickelt waren, wurde am vergangenen Montag den 22. Juli registriert, als der Unteroffizier Sergio Andrés Sosa Leguizamón (24) und sein Kollege José René Dávalos Galeano (30) von der Schwester eines vermeintlichen Mörders beschuldigt wurde, die Summe von 5 Millionen Gs. verlangt zu haben, damit ihr Bruder unbehelligt bleibt und nicht festgenommen wird. Die beiden Polizisten stehen in dem Komissariat 53 von Central des Stadtteils Laurelty von San Lorenzo im Dienst und sind beide Nachbarn der Denunziantin, die in Capiatá wohnt. In dem Fall ist seinerseits der Unteroffizier Víctor Brítez als Zeuge vorgeladen. Brítez selbst hat jedoch für 600.000 Gs. gerade dasselbe Motorrad erworben, auf dem der vermeintliche Mörder unterwegs war.

Die Statistik ist erschreckend: Im Jahr 2007 waren insgesamt 253 Polizisten in Straftaten verwickelt, im Jahr 2008 waren gar 407 Fälle. In diesem Jahr wird die Statistik nicht viel besser ausfallen: Im Januar wurden 28 Fälle registriert, im Februar 32 und im März 21 Fälle.

Link zum Originalartikel:

Samstag, 27. Juni 2009

Gebäudebrand in Ciudad del Este


Im 6. und letzten Stockwerk des Gebäudes Lion im Zentrum von Ciudad del Este ist heute morgen ein Brand ausgebrochen. Feuerwehr aus Ciudad del Este, Hernandarias, Presidente Franco und sogar aus dem benachbarten Foz do Iguazú (Brasilien) arbeiteten mehrere Stunden fieberhaft, bis der Brand am Nachmittag schliesslich unter Kontrolle gebracht werden konnte. Alle benachbarten Strassen um das Gebäude waren abgesperrt worden, ausserdem wurde der gesamte Häuserblock evakuiert. 4 Personen wurden mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Brand ist nach Angaben der Feuerwehr durch einen Kurzschluss verursacht worden. Über die Höhe der Schäden ist noch nichts bekannt geworden. Diese Woche hatte es bereits im Mercado 4 von Asunción einen Grossbrand gegeben, der ebenfalls durch einen Kurzschluss verursacht worden war.

Montanaro aus dem Gefängnis entlassen


Sabino Augusto Montanaro wurde nach 2 Tagen Haft im Gefängnis von Tacumbú entlassen und in seine Residenz gebracht. Nachdem die Familie einen Habeas Corupus und seine Freilassung beantragt hatte, wurde diesem stattgegeben, denn das Gesetz besagt, dass Personen über 70 Jahre nicht inhaftiert werden dürfen. Montanaro steht nun in seinem Haus unter Hausarrest.

Regierungskrise: Liberale wollen Koalition verlassen


Das Komitee der Liberalen Partei PLRA will am Dienstag beschliessen, ob man weiterhin in der Regierungskoalition "Alianza Patriótica para el Cambio" (Patriotische Allianz für den Wechsel) bleiben soll oder nicht. Der Streit war bei der Wahl des neuen Kongressvorsitzenden Miguel Carrizosa entstanden, wo mehrere kleinere Parteien aus der Allianz wie Patria Querida sich mit den Oviedistas und Colorados zusammentaten, um ihren Kandidaten zu unterstützen. Dies
könnte die schwerste Regierungskrise werden, welche die neue Regierung von Präsident Lugo zu bestehen hat. Einige Experten spekulieren bereits mit dem Zerfall der Regierung und Neuwahlen.

Paraguayische Wirtschaft schrumpft am schnellsten in der Region

Die lange Trockenheit, die Paraguay im letzten Trimester 2008 und dem esten Trimester dieses Jahr heimsuchte, ist einer der Gründe, warum die Wirtschaft schneller schrumpft als in den anderen Ländern des Mercosur. Die Wirtschaftsleistung ist nach Angaben der Zentralbank zwischen Januar und März um 4,1% zurückgegangen. Damit ist Paraguay bedeutend schlechter dran als Brasilien, Argentinien und Uruguay. Auch der immer stärker werdende Schmuggel ist einer der Gründe, ebenso wie die weltweite Finanzkrise.

Roberto Sosa will seinen Bruder weiter suchen

Der paraguayische Staatsbürger, der von bolivianischen Polizisten illegal auf nationalem Gebiet festgenommen wurde, hat im Radio angekündigt, er wolle seinen vermissten Bruder weiterhin suchen. Roberto und Lorenzo Sosa waren 80 Km von der bolivianischen Grenze von ihren Ex-Arbeitgebern und Polizei des Nachbarlandes auf einer Estancia festgenommen worden, nachdem sie mit dem Motorrad ihres Chefs nach 8 Monaten Arbeit ohne Lohn geflohen waren.
Während Roberto entkommen konnte, ist vom Schicksal Lorenzos weiterhin nichts bekannt. Auf diesen waren bei seiner Flucht über 20 Schüsse abgegeben worden. Sosa sagte, er habe kein Geld und kein Transportmittel, um seinen Bruder im Chaco suchen zu können und bat über die Station 789 AM um Unterstützung. Unterdessen wurde in dem bolivianischen Ort Villa Montes der Fund einer Leiche eines Paraguayers gefunden. Roberto will nun dorthin reisen, um
zu sehen, ob es sich um seinen Bruder Lorenzo handelt.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Einlieferung von Montanaro ins Gefängnis ist gesetzeswidrig


Die Einlieferung des Ex-Innenministers Sabino Augusto Montanaro ist laut paraguayischem Gesetz nicht zulässig, denn er Angeklagte ist bereits 87 Jahre alt. Im Gesetz heisst es jedoch, dass Personen über 70 Jahre nicht ins Gefängnis eingeliefert werden dürfen, sondern unter Hausarrest gestellt werden müssen. Die Familie Montanaro hat Einspruch dagegen erhoben. Bisher ist die Justizkommission, die über den Einspruch entscheiden soll, noch nicht zusammengekommen. Die Entlassung des Ex-Ministers soll jedoch innerhalb von 24 Stunden entschieden werden. Montanaro wurde gestern aus dem Polizeihospital ins Staatsgefängnis Tacumbú überführt, wo Dutzende Menschen demonstrierten und den ehemaligen "Starken Mann" des Stroesser-Regimes sehen wollten. In seinen mehr als 20 Jahren als Minister sind zahlreiche Personen verschwunden oder in den Kellern von "Investigaciones" zu Tode gefoltert worden. Montanaro gilt als einer der blutrünstigsten Funktionäre der Diktatur von 1954 bis 1989.

Grossbrand im Mercado 4 in Asunción


Ein Grossbrand hat gestern abend Dutzende Marktstände im Marktgelände Nr. 4 in Asunción zerstört. Der Brand brach nach Angaben der Feuerwehr durch einen Kurzschluss im Geschäft namens "Proveeduría Perú" auf der Ecke Rodriguez de Francia und Peru aus. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, doch der Sachschaden liegt in Millionenhöhe und betrifft nahezu 500 Händler. Das Feuer begann gegen 20:30 in dem genannten Geschäft. Der Nachtwächter Mariano Borja (60) hörte einen lauten Knall in der "Proveeduría Perú" und kurze Zeit später sah er Rauchwolken aus dem Geschäft quellen, worauf er sofort die Feuerwehr und Polizei alarmierte. Obgleich die Feuerwehr auch schon 10 Minuten später mit 10 Wagen eintraf, dauerte es Stunden, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Es sind hauptsächlich Holzbaracken und Holzstände abgebrannt, wo Früchte, Gemüse, Milchprodukte und andere Lebensmittel verkauft werden. Dank der raschen Grossaktion der Feuerwehr konnte ein noch grösserer Schaden verhindert werden.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Montanaro wurde ins Staatsgefängnis Tacumbú eingeliefert


Der ehemalige Innenminister des Stroessner-Regimes, Sabino Augusto Montanaro wurde auf richterliche Anweisung aus dem Polizeihospital Rigoberto Caballero ins Staatsgefängnis Tacumbú gebracht. Die Familie hatte bis zur letzten Minute versucht, die Inhaftierung Montanaros zu verhindern und seine Freilassung gefordert. In einem Habeas Corpus verlangte die Familie, den Ex-Minister wegen seines Alters und Gesundheitszustandes auf freien Fuss zu setzen. Man
argumentierte, Montanaro habe sich nach 20 Jahren Exil in Honduras freiwillig der Justiz gestellt und daher gäbe es keine Fluchtgefahr. Eine Sekretärin der Ministerin Alicia Pucheta de Correa hatte dann der Polizei die Anweisung gegeben, die Einlieferung von Montanaro zu stoppen. Doch auch diese Aktion verhinderte die Inhaftierung von Montanaro nicht. Er wird des Mordes durch Folter an Mario Schaerer Prono im Jahre 1976 angeklagt.

Deutscher mit Kopfschuss bei Überfall in Guairá schwer verletzt

Ein Deutscher liegt nach einem Überfall in seinem Haus mit einem Kopfschuss schwer verletzt im Koma in einem Privatsanatorium in Asunción. Das Opfer und seine Frau wurden in ihrem Haus im Distrikt Mbocayaty bei Villarrica von den Gangstern überfallen. Das Opfer ist Franz Josef Rudolf Schels, 45, der bei dem Überfall mit einer Schrotflinte Kaliber 12 mm ins Gesicht geschossen wurde. Der Überfall ereignete sich am vergangenen Freitag gegen 18:00 Uhr in dem Wohnhaus des Paares im Dorf Capitan Samudio, Distrikt von Mbocayaty del Guairá, ca. 15 Km von Villarrica. Franz Josef Schels und seine Frau Margit Inge Menzel befanden sich in ihrem Haus, als sie von 4 mit Schrotflinten und Revolvern bewaffneten Banditen überrascht wurden. Einer der Gangster hatte eine Kampfuniform an und schoss Schels ohne jede Vorwarnung ins Gesicht. Das Geschoss verletzte die linke Gesichtshälfte des Opfers. Anschliessend fesselten die Banditen Frau Inge Menzel und sperrten sie in ein Zimmer ein. Dann raubten sie Schmuck, einen Computer, einen Fernseher, eine Musikanlage und eine Waffe und luden die Beute in das Auto der Opfer, ein Geländewagen der Marke Nissan Terrano und flohen. Der Wagen wurde gegen 09:00 Uhr morgends im Stadtteil Santa Lucía in Villarrica gefunden. Das Opfer wurde dann zunächst in ein
Privatsanatorium nach Villarrica gebracht, anschliessend in die erste Hilfe nach Asunción und schliesslich ins Sanatorium San Roque in Asunción, wo er sich seitdem im Koma befindet. Schels ist Hersteller von Ultraleichtflugzeugen und lebt seit etwa 4 Jahren in Paraguay. Link zum Originalartikel:
http://www.abc.com.py/2009-06-24/articulos/533792/asalto-deja-en-coma-a-un-ale
man-en-el-guaira

Dienstag, 23. Juni 2009

Der gefolterte Ex-Komissar Alfredo Cáceres packt aus!













"Bower ist ein Verrückter, der unerklärlicherweise noch frei herumläuft"

Teil 2 des Interviews der ABC Color und des im Mai 2000 schwer misshandelten
ehemaligen Polizeikomissars Alfredo Cáceres. "Das einzige, was ich mir wünsche ist, dass dieser miserable Mann nicht vor der Justiz entkommt und das auch alle anderen, die in diese Barberei verwickelt sind, eine Strafe bekommen. Dies sind Basilio Pavón, Mercardo Palacios und Osvaldo Vera. Ich sehe es schon kommen, wenn Bower keinen Ausweg mehr sieht, wird er entkommen. Er ist ein Feigling." Wie er weiter berichtete, hat Bower sogar Offiziere vor ihren
Untergebenen mit den Füssen getreten. "Er hat die Polizeiinstitution bis aufs Unterste erniedrigt. Und viele haben sich bestechen lassen. Der General Quiñónez Imas hatte berichtet, dass der Senator Juan Carlos Galaverna in dieser Nacht des 18. Mai 2000 den Befehl gegeben hatte, das Feuer auf die Panzerwagen zu eröffnen, die ins Zentrum gekommen waren."
x - Es war ein grosses Risiko, das Wachbuch aus der Wache der Marine zu schmuggeln und es der ABC zu übergeben. Wer weiss, was man ihnen noch angetan hat, denn dieser Candia wurde als Verteidigungsminister noch prämiert...
x - Für die Offiziere ist es eine Beleidigung, dass diese Leute unter der Führung von Walter Bower und Miguel Angel Candia die Einheit beschmutzt haben, indem sie diese Schweinereien dort getan haben.
x - Es gibt schwerwiegende Beweise, aber alle sind auf freiem Fuss...
x - Letzte Woche hat Bower ja wieder den Prozess gestoppt, indem er versicherte, er sei nicht rechtzeitig benachrichtigt worden und dass sein Anwalt Alvaro Arias eine andere Audienz hatte. Als wir die Treppe heruntergingen, trafen wir diesen Anwalt. Wir haben sogar mit ihm gesprochen.
x - Ist der Arm dieser Leute noch sehr lang?
x - Er macht sich lustig, führt uns an der Nase rum. Wir müssen es einmal schaffen, dass wir Verurteilungen für solche Leute erreichen. Er schien fast mit Drogen vollgepumpt. Hat den Kommandanten geradezu überrannt. Hat die Hauptkomissare um 1 oder 3 Uhr nachts ausgewechselt. Mich hat er mal um halb 3 ausgewechselt. Und hat die Offiziere vor den Untergebenen getreten. Er ist ein Verrückter, der unglaublicherweise frei herumläuft.
x - Diese Regierung (von González Macchi) hat Oppositoren, Reporter, Intellektuelle bestochen, um irgendeinen Vorteil zu erlangen...
x - Da sind unglaubliche Dinge geschehen, man sah Kameraden andere Kameraden foltern, alles um diesen Abschaum zu befriedigen.
x - Aber hatten die denn eine andere Alternative als Gehorsam? Da hiess es doch, Hosen runter, Fortschritt machen oder auf der Strasse landen, das war doch die Regel damals.
x - Ja, so war es. Heute hat der Kommandant schon gar nicht mehr die Autorität, jemanden zu ermahnen, denn dieser sieht ihn nicht mehr als seinen Chef an. Das muss heute über andere Wege geschehen.
x - Wer hat denn das gesagt, dass ihr Polizeioffiziere in jener Nacht vom 18. Mai 2000 im Hauptquartier anzutreffen sein würdet?
x - Die Untergebenen haben gesagt, dass ich sie in keinem Moment entwaffnet oder bedrängt hätte. Sie sagten, ich hätte die Sicherung des Hauptquartiers und des Kongresses angeordnet, weil die Panzer kamen. Sie haben bestätigt, dass ich den Polzeichef angerufen habe und ihn nicht erreichen konnte.
x - Wo waren denn alle?
x - Sie kamen alle mit Bower. Man hatte mich schon festgenommen. Ich war mit einer Handschelle ans Handgelenk eines Komissars, Cayo Núñez, gefesselt. Mit allen Mitteln, mit Gewalt, wollten sie mich auf die Strasse führen. Ich habe mich geweigert. Ein anderer Komissar, Vázquez, sagte ihm, auf der Strasse könnten sie mich töten. "Ich habe Befehle", antwortete Núñez
x - Wer war denn dieser, ein A...lecker des Ministers?
x - Der Komissar der Neunten. Der Komissar Miguel Angel Rojas sagte ihm, er habe schon mit dem Minister gesprochen, aber der andere wollte mich auf jeden Fall mitnehmen. Dann sind wir nach Presidente Franco. So um halb 2 kam Bower mit seinen Leuten: Der Vizeminister Chase und Komissar Blas Chamorro. Dann kamen noch der Kommandant Casto Guillén, ein Unteroffizier und 30 bis 40 Komissare aus Asunción.
x - War das vorbereitet?
x - Ich war total verunsichert, schockiert. Plötzlich kam Bower zu mir und schrie:"Bereite du dich vor, zu kämpfen. Feigling, Mistkerl. Wir werden kämpfen. Nichtsnutz, Oviedista, Blödmann!" Er deutete einen Schlag in mein Gesicht an. "Nehm die Mütze ab", schrie er. Ich hob meine linke Hand, denn die rechte war ja an Núñez festgeschnallt, und als ich mir die Mütze abnehmen wollte, schlug er zwischen meinen Kopf, meine Hand und die Mütze und die Mütze flog in hohem Bogen auf den Boden. Das ist ein Beispiel für einen der erniedrigsten Aktionen gegen einen Uniformträger. Dann hat er angeordnet, dass man uns ins Marinekommando bringe. Unter den Verhafteten erkannte ich den Komissar Aurelio Franco, der auch in der 1. Zone festgenommen wurde. Der hatte auch mit Chamorro gesprochen. Aber Chamorro, Polizeichef der 1. Zone, ist nie
erschienen.
x - Er wurde dann aber als Kommandant bestätigt...
x - Ich hörte, dass man Casto Guillén befahl, die Brüder Verlerio und Miguel Angel Figueredo zu verhaften. Dann hat man mich auf die Camioneta geschafft und zur Marine gebracht. Während der Fahrt hat einer meiner Kameraden zu Basilio Pavón gesagt: "Du bist absolut schamlos", und er hatte ironisch geantwortet, er habe ja Befehle vom Minister und dürfe so handeln.
x - Und wie stehen Sie heute als Polizeibeamter da?
x - Ich wurde vom Dienst verabschiedet. Ich habe gerichtliche Schritte eingeleitet, um wieder aufgenommen zu werden. Unter Nicanor Duarte Frutos sind die anderen alle wieder aufgenommen worden, sowohl Militärs als auch Polizisten, aber ich nicht.
x - Nach wieviel Jahren Polizeidienst?
x - Es waren 32 Jahre.
x - Das muss eine Entschädigung geben. Es ist bewiesen, dass es sich um Staatsterror handelte.
x - Das war Staatsterror, angeführt vom Innenminister Walter Bower und dem Verteidigungsminister Nelson Argaña. Sie wussten, was passieren würde. Stellen Sie sich vor, ein Verrückter hätte die Polizei befehligt und die Panzer beschossen, wieviel Tote hätten wir gehabt.
x - Was denken Sie, was die vorhatten?
x - Wir hatten schon eine Vermutung, was passieren würde. Es waren 2 Gruppen. Im März 2000 brachten sie die Campesinos nach Asunción zu Demonstrationen. Es war auffällig, wie oft der Komissar Fugueredo den Senator Galaverna im Kongress besucht hat...
x - Ein Umsturz von Galaverna?
x - Um Staatspräsident zu werden, denn in dem Moment war er ja Kongresspräsident.
x - Galaverna mit wem?
x - Sie wollten ja die Wahlen zur Bestimmung des Vizepräsidenten nicht. Sie wollten eine Situation wie 1999 schaffen und dass man den Ausnahmezustand ausrufe. Die Colorados waren geteilt.

(Zur Erläuterung: der rechtmässige Staatspräsident war ja Raúl Cubas Grau -Oviedo-Anhänger-gewesen, der zurücktreten musste, worauf der Vizepräsident Luis González Macchi - aus dem Argaña-Lager- der Staatschef wurde. Dritter in der Liste ist der Kongresspräsident, falls beide anderen ausfallen.)

x - Der Beweiss ist, dass Yoyito (von der liberalen Opposition) gewann. Die Anhänger von Oviedo hatten für ihn gestimmt.
x - Man sagte damals mit vorgehaltener Hand, dass Nelson Argaña behauptete, man würde in weniger als 24 Stunden González Macchi absetzen und seinen Bruder Félix Argaña zum Präsidenten ernennen...
x - Klar, die Argañas wollten den kompletten Sieg sichern..
.x - Und das war González Macchi und Bader Rachid Lichi zu Ohren gekommen. Und so kam es, dass diese nicht die Kampagne von Argaña unterstützten. Man sagte, es gäbe viel Geld für die Liberalen, damit diese die Wahl gewinnen, aber mit der Bedingung, dass sie nicht die Regierungsmacht reklamieren. González Macchi wusste, was die Argañas planten. Er hat ihnen den Rücken gekehrt und Argaña verlor. So war dann auch das Argaña-Lager unter sich zerstritten.
x - Und der Putschversuch war, um Galaverna zum Präsidenten zu machen?
x - Genau. Erinnern sie sich, dass Galaverna vor dem Ende seiner Amtszeit als
Kongressvorsitzender im Jahr 2000 forderte, dass González Macchi der politische Prozess gemacht wird? Der Kandidat von denen war da schon Nicanor Duarte Frutos.
x - Und warum hat das nicht geklappt?
x - Weil Nicanor diesen Schachzug schon eraten hatte und Galaverna dann nicht in der Forderung nach einem politischen Prozess für González Macchi unterstützte. Erst so konnte dann die saubere Kandidatur von Duarte Frutos beginnen. Galaverna hat sich selbst im Radio verraten. Das war aufgenommen. Er sagte, dass mehrere Militärs und ranghohe Polizeioffiziere ihm angeboten hatten, Präsident zu werden. Das ist sogar in der Aussage von General Quiñónez festgehalten, der berichtet hatte, Galaverna habe in der Nacht vom 18. Mai Befehl gegeben, das Feuer auf die Panzer zu eröffnen. Es hätte zahlreiche Tote gegeben. Das wäre eine Katastrophe geworden...
x - Und dann hat man den Putschversuch Oviedo in die Schuhe geschoben, wie immer...
x - Man wollte ihn auf jeden Fall darin verwickeln. Als man mich gefoltert hat, haben sie darauf bestanden, dass ich gegen Oviedo aussage.
x - Das war aber ein kindischer Putschversuch, wo die Haupttäter Militärs ausser Dienst waren...
x - Ja, was für einen Putsch soll man denn mit Militärs oder Polizei im Ruhestand machen? Man hat sich einiger unzufriedener Militärs und Polizisten bedient, um dieses Szenarium aufzubauen.
x - Pure Naivität.
x - Es ist absurd, einen Putsch mit Leuten im Ruhestand zu machen.
x - Das hat ja schon einmal General Regis Romero gesagt, wer in den Ruhestand geschickt wird, ist dann wie gelähmt...
x - Ja, so ist es. Man muss eine starke politische Macht haben, eine unzufriedene Bevölkerung, die Mehrheit der Medien unter Kontrolle. Und dann müssen die Kommandanten noch mehrheitlich einverstanden sein..
x - Die Polizei müsste komplett auseinandergenommen werden, um neu zu beginnen, sagt der Anwalt Mario Elizeche?
x - Mit mehreren Ex-Kommandanten haben wir das Thema untersucht. Von den 12 - 13.000 Polizeibeamten im aktiven Dienst könnte man nach ausführlicher Prüfung vielleicht 2 bis 3.000 herausnehmen, mit denen man aufrichtig arbeiten könnte. Sowas geht heute nicht.
x - Es gibt immer mehr Polizeigangster oder Mittäterschaft
x - Ein Verbrecher, der im Grossraum Asunción aktiv ist, hat Polizeischutz. Erst wenn wir Kommandanten haben, die gnadenlos auf sie losgehen und von denen sie wissen, dass es ernst wird, erst dann werden die Verbrecher gehen. Wir unter uns Polizisten wissen alles über die Kameraden: ob er frei hat, ob er nach Hause ging, ob er im Komissariat schlief. Ob er ein Fahrzeug für 6.000 oder 12.000 Dollar kaufte, und wo er das Geld her hat. Wir wissen alles. Aber heute geht jeder seiner eigenen Nase nach. Bower und Nelson Argaña, diese beiden, haben die öffentlichen Kräfte in den Abgrund gezogen und laufen frei und unbehelligt herum.
x - Wenn ihnen heute der Präsident sagen würde, "bringen sie mir die Polizei wieder in
Ordnung", was würden sie tun?
x - Ich habe die "internen Angelegenheiten" studiert. Habe mich beim FBI spezialisiert.
Der Direktor für interne Angelegenheiten muss ein Polizist im Ruhestand sein, der
direkt vom Präsidenten abhängt und dessen Befehle ausführt. Er darf nicht vom
Polizeikommandanten abhängen, denn dann wird nur gemacht, was der Kommandant
anordnet.
x - Viele Polizeigangster sind wieder auf dem Vormarsch...
x - Das Erbe von Bower hält an. Viele haben richtige Gangsterbanden gebildet. Sind
verantwortlich für Raubüberfälle auf Banken, Finanzierungsgesellschaften und
Geldtransporte. Der Überfall auf dem Flughafen, erinnern sie sich? Wenn es keine
Mittäter bei der Polizei gibt, dann gibt es auch keinen Überfall. So glasklar ist das...

Sonntag, 21. Juni 2009

Foltervorwürfe gegen Walter Bower: Betroffener liefert erschütternden Bericht




Walter Bower war Innenminister der Regierung von González Macchi (1999-2003), wie der Komissar Alfredo Cáceres, einer seiner Opfer berichtete. Er wurde im Beisein von dem Kommandanten der Marine Miguel Angel Candia im Marinehauptquartier am 21. Mai 2000 brutal
gefoltert. Cáceres berichtet in den folgenden Zeilen von seiner schmerzhaften Erfahrung und identifiziert alle seine Peiniger. Wie er sagt, wartet er nur auf die öffentliche Anhörung im Gericht, die durch juristische Schikanen des mächtigen Ex-Ministers erneut auf August vertagt
wurde. "Das einzige, was ich verlange ist, dass er nicht entkommt", sagte Cáceres. Nachfolgend das Interview mit einem Reporter der Zeitung ABC Color.
x - Warum hat man sie in diesen angeblichen Putsch im Mai 2000 verwickelt, der mit ihrer Folter endete?
x - Wie ich ihnen schon zu anderer Gelegenheit berichtete, hat man mich durch den Kommandanten ins Polizeihauptamt (Central de Policia) rufen lassen, wo ich mich präsentieren sollte. Ich hatte meinen Dienst an diesem Tag beendet und war auf dem Heimweg. Dann
geschahen folgende Dinge. Panzer fuhren im Zentrum auf. Im Polizeihauptamt war kein Vorgesetzter zugegen. Ich konnte niemanden auffinden, und da habe ich als Dienstältester laut Vorschrift gehandelt. Diese besagt, dass bei Chefs, Gruppenleiter usw. der Dienstälteste das Kommando übernimmt, mit denselben Rechten eines Kommandanten, was ich dann unwissend tat. Es war niemand anders zugegen. Im Morgengrauen des 19. Mail 2000 haben sie mich dann in das Marinehauptquartier gebracht.
x - Dort, wo der Maior Reinaldo Servín inhaftiert ist?
x - Ja, genau dort. Zuerst haben sie mich in ein Büro gebracht, wo sich Präsident González Macchi befand. Dort waren auch Senator Juan Carlos Galaverna und Justizminister Silvio Ferreira. Der Präsident hat mir einige Fragen gestellt. Dann kam Walter Bower. Dann haben sie mich in ein anderes Büro gebracht, nachdem sie alles aus dem Raum entfernt hatten. Ich war dort wie ein Hund gefangen, ohne Bett, kein Fenster, ohne Nichts für 3 Tage: Freitag, Samstag und Sonntag.x - Wann hat man sie gefoltert?

x - Ab dem Sonntagabend, den 21.Mai. Ein Marineoffizier öffnete die Tür und sagte zu mir: "Da kommen die von der Polizeijustiz für eine Aussage". Ich fragte ihn auf Guarani: "Um diese Zeit?" Ich vermutete schon das Schlimmste. Hinter ihm kam eine weitere Person in Zivilkleidung herein, ein grosser dunkelhäutiger Mann von etwa 25 oder 26 Jahren. Der sagte auf Guarani barsch zu mir: "Dreh dich um. Gegen die Wand". Ich fragte ihn, warum. "Umdrehen, hab ich gesagt", schrie er. Er stiess mich gegen die Wand. Sofort gab er mir einen heftigen Schlag, mit beiden geöffneten Handflächen auf die Ohrmuscheln. Das war ganz überraschend, ich hatte es nicht erwartet. Sofort
war ich ganz benommen. In meinen Ohren war ein starkes Pfeifen. Das war wie eine Explosion. Da hat er mir die Hände mit einem Seil hinten auf dem Rücken zusammengebunden und die Augen mit einem Klebeband verbunden. Dann führte er mich aus dem Raum. Er brachte mich in ein anderes Zimmer. Er befahl mir, mich hinzuknien. Dann riss er meine zusammengebundenen Arme mit Gewalt nach oben. Das hat mir einen ungeheuerlichen Schmerz bereitet. Er setzte sich auf meinen Rücken und riss erneut meine Arme nach oben. Dann schlug er wieder auf meine Ohren. Dabei wird einem total schwindelig, man ist hilflos. Dann hat eine andere Person erneut meine Arme mit Hebelwirklung nach vorne gerissen. Der Schmerz, der das verursacht, ist unerträglich. Ich schrie und flehte, dass man aufhöre. "Bitte, hören Sie auf"! flehte ich sie an. "Sei ruhig. Du wirst schon alles singen, was du weisst"! schrie er. Er fragte, "wer hat das finanziert?"
Ich sagte ihm, man habe mich lediglich ins Polizeihauptamt bestellt. "Wer hat das finanziert, Carajo!", schrie er und versetzte mir einen Tritt. Wieder auf dem Boden, setzte er sich erneut auf meinen Rücken und bog mir die Arme nach vorne. Ich schrie wie am Spiess. Durch die Fragen, die sie mir stellten, merkte ich, dass im selben Zimmer auch der Polizeioffizier Jorge López misshandelt wurde. Sie wollten von mir eine Aufzählung. Bei jeder Weigerung verbogen sie mir erneut die Arme.

x - Wen konnten Sie dort identifizieren?

x - Ich selbst konnte die Stimme des Komissars Basilio Pavón von dem Komissariat 11 identifizieren, der mir Fragen stellte. Er fragte mich nach Telefonnummern. Wenn ich nicht antwortete oder etwas falsches sagte, bogen sie erneut meine Arme nach oben, was so
furchtbaren Schmerz verursacht. Das musste ich für 3 Stunden aushalten.

x - War der Marinekommandant diese Nacht dabei?

x - Ja, das war er. Miguel Angel Candia, ein Feigling, verantwortungslos. Der müsste auch in Haft sein, weil er diese Folter unterstützt hat. Ausserdem war noch der Fregattenkapitän Juan Alberto Benítez Benítez anwesend, zu der Zeit Kommandeur der Marineinfanterie. Walter Bower war an der Tür, wie mir der Offizier López sagte. Ich erkannte die Stimme von Bower, als er sagte "Ok, das ist genug". Ich merkte, dass zahlreiche Leute den Raum verliessen.
x - Leute, die diese Vorführung genossen?

x - Als sie mich aufstellten und rausführten, konnte ich durch einen Spalt zwischen Augen und Nase Basilio Pavón neben Bower sehen. Sie haben mich so misshandelt, dass auch das Klebeband auf meinen Augen etwas verrutscht war. Dann hat eine Person ein Geräusch mit zwei Kabeln gemacht, dass sich anhörte wie ein Kurzschluss durch zwei offenliegende Kabel. "Er hat einen festen Hintern", sagte jemand. Dann hat mir jemand den Hosenschlitz aufgemacht. Ich dachte in Panik: Jetzt werden sie dich vergewaltigen. Ich setzte mich vor Angst auf den Boden. Dann hörte ich erneut die Stimme von Bower: "Drück ihm die Hoden zusammen". Sie quetschten sie für ein bis zwei Minuten. Ich schrie vor entsetzlicher Qual. Sie zogen mich hoch und schliffen mich zurück zu meinem Haftzimmer. "Wir kommen wieder", drohten sie.

x - Wie spät war es da?

x - So ungefähr halb ein Uhr nachts. Am nächsten Tag kam ein Arzt, Antonio Gómez, der mir das Medikament "Flogiatrín B3, B12 brachte, um es alle 8 Stunden einzunehmen. Er sagte, ich sei überall verletzt. Am 25. Mai haben sie mich in die sogenannte Agrupación Especializada gebracht, nachdem ich vor der Corte Suprema vorsprechen musste, wo ich die Folter denunzierte. Der Gerichtshof hat erst am 26. angeordnet, mich in die Agrupación Especializada zu bringen. Sie waren schon einen Tag vorher gekommen. Ich musste meine Verlegung unterschreiben, aber unter unsere Unterschrift war die Anmerkung angebracht, dass wie dem Direktor für Polizeijustiz, Franco Ferreira, übergeben wurden, ohne Anzeichen von körperlicher oder seelischer Misshandlung. Das hat ein Arzt mit unterzeichnet.

x - Es ist immer ein Arzt zugegen, der die Folterspuren untersucht...

x- Sie haben unter unsere Unterschrift geschrieben, was sie wollten.

x- Das muss eine Person aus der Umgebung der Verteidigung von Bower und Candia gewesen sein

.x - Und von Alberto Benítez Benítez, der mitverantwortlich ist für das, was geschehen ist. In dem Schriftstück hiess es "die unten unterzeichnenden" und wir, die Misshandelten, haben oben unterschrieben. Aber Lügen haben kurze Beine.

x - Hat sie irgendeine Menschenrechtsorganisation besucht? Denn zu dieser Zeit haben ja alle González Macchi unterstützt...

x - Niemand, ausser einem Repräsentanten des Internationalen Roten Kreuzes. Das war Gerald Peitinet, regionaler Vertreter. Dieser sagte mir, er habe mit dem Wirtschaftsgesandten der US-Botschaft gesprochen.

x - McFarland...

x - Sicherlich war es der. Er sagte, dieser habe berichtet, dass in der Nacht des 18. Mai das FBI die Situation gerettet habe, weil sie diese Krise gut gemanagt haben..

.x - Hat er das über sie gesagt?"

x - Ja, weil ich vom FBI trainiert worden bin

.x - Wer war noch unter ihren Peinigern?

x - Walter Bower, Basilio Pavón, Merardo Palacios, Osvaldo Vera. In den Stunden der Folter waren auch noch Vizeminister Gabriel Chase, Kommissar Víctor Agüero, Carlos Giménez von der Artillerie und ein weiterer Polizist namens Giménez dabei.

x - Wurden noch mehr Leute gefoltert?

x - Natürlich. Ein Offizier Jorge López, der von dem Komissariat 11 zur Marine gebracht wurde.
x - Hat Bower auch im Komissariat 11 foltern lassen?

x - Dort hat man den Komissar Emilio López gefoltert. Der Unteroffizier Escurra wurde verschont.
x - Haben sie ihn nicht misshandelt?

x - Nein, ihn nicht. Man hat den Offizier Jorge López, den Unteroffizier Fabián Ojeda, Rafael Sosa mit Rissen in der Fusssohle, Ricardo Báez, Unteroffizier Lorenzo Genes, Unteroffizier Reinaldo Insfrán und Komissar Emilio López Villarlba misshandelt. Dieser wurde wirklich grausam behandelt, ebenso wie Unteroffizier Próspero Arévalo Ayala, Hauptkomissar Wilson Ojedo. Ein Komissar namens Miguel Angel Figueredo konnte sich auch retten.

x - Das war ja eine richtige Jagd...

x - Ausserdem wurden auch noch 3 Zivilpersonen aus Paraguarí gefoltert: Ramón González, Präsident der Seccional Colorada von Paraguari; Gustavo López, Mitglied des Gemeinderates und Saúl Franco. Die Folterstunden im Komissariat 11 wurden von Pavón, Palacios und Vera vorgenommen.

x - Gibt es jemanden aus dem Umkreis von Bower, der das zugibt?

x - Wir haben Zeugen unter ihnen, die sagen, die Hochrangigen hätten gegrinst, und es genossen, als wir Qualen litten.

x - Warum ist niemand in Haft?

x - Ich hätte nie gedacht, dass wir überhaupt so weit an diesem Punkt ankommen, denn diese Leute sind sehr mächtig und haben alles Geld der Welt zur Verfügung, um die Justiz umzudrehen. Aber ich bin beruhigt. Ein Richter hat schon angekündigt, dass das Delikt Folter niemals verjährt.
Früher oder später wird die Justiz über ihren Köpfen zuschlagen. Das einzige war ich verlange ist, dass Bower nicht entkommt, wenn er sich umzingelt fühlt.

x - Einer der sichersten Beweise ist das Heft aus der Marine, dass man uns zugeschmuggelt hat und das wir schon in der ABC veröffentlicht haben.

x- Genau. Darin stehen alle Namen der Personen, die in der Nacht des 21. Mai 2000 in die Marine kamen. Da steht auch die genaue Uhrzeit dabei.

x - Was denken sie, wer könnte uns dieses Heft zugespielt haben?

x - Ich glaube, dass es die dortigen Marineoffiziere waren, die ihre Abscheu vor den Dingen, die man mit uns machte, nicht verbergen konnten, und keine andere Möglichkeit sahen, diese Ungerechtigkeit in die Welt zu bringen, als das Heft der ABC zu übergeben. Denn sie
wussten, dass die ABC keine Furcht hat, so etwas zu veröffentlichen. Ein Offizier der Marine hat Ehrgefühl, das schwer verletzt worden ist...

Link zum Originalartikel der ABC:

Freitag, 19. Juni 2009

Montanaro wird für Tod von Schaerer vor Gericht gestellt


Der greise ehemalige Innenminister der Stroesser-Diktatur, Sabino Augusto Montanaro, der nach 20 Jahren im Exil in Honduras im April nach Paraguay zurückgekehrt war, wurde bereits in seiner Abwesenheit von dem Richter Andrés Casati verurteilt. Jetzt wurde ein Embargo über 1 Milliarde Guaranies (200.000 Dollar) über seine Besitztümer verhängt. Am 24. Juli ist Montanaro zu einer ersten Aussage vorgeladen. Casati hatte die Klage der Ehefrau Guillermina Kanonnikoff und des Sohnes Manuel Schaerer Kanonnikoff am 4. April 1989 angenommen und den Innenminister in seiner Abwesenheit verurteilt. In dem Todesfall durch Folter von Mario Schaerer Prono am 5. April 1976 wurden auch die Folterknechte Juan Aniceto Martínez, Camilo Almada Morel, Lucilo Benítez
und der ehemalige Chef des Departamento de Investigaciones Pastor Coronel (bereits verstorben) zu 25 Jahren Haft verurteilt. Alle 4 standen unter dem Komando von Montanaro.

Es war in der Nacht vom 4. April 1976, als eine Polizeibrigarde des Haus von Mario Schaerer Prono im Stadtteil Herrera von Asunción überfiel. Kurz zuvor hatte dort ein Treffen der Anführer der Organisation Erster Mai (OPM) stattgefunden. Das OPM war eine als illegal erklärte linke Organisation, hauptsächlich bestehend aus Universitätsstudenten. Die Polizei drang um 2 Uhr morgends in das Haus ein und es gab eine Schiesserei, bei der der Student Juan Carlos
Da Costa ums Leben kam. Mario Schaerer Prono und seine Frau Guillermina Kanonnikoff konnten unter einem Kugelhagel durch den Hinterhof entkommen und suchten in der Schwesternschule San Cristóbal Zuflucht. Dort wurde er kurze Zeit später festgenommen und ins berüchtigte Departement Investigaciones gebracht. Er wurde eine ganze Nacht lang dort gefoltert und starb unter den Händen der Polizei.Dem Ex-Innenminister Montanaro wird ein grosser Teil der Verantwortung für seinen Tod gegeben. Nach mehrwöchentlichen medizinischen Untersuchungen wurde Montanaro für verhandlungsfähig erklärt und wird am 24. Juli zu dem Fall aussagen. Bild: Guillermina Kanonnikoff, Witwe von Schaerer Prono.

Von bewaffneten Bolivianern festgenommener Paraguayer ist in Asunción und erzählt andere Version der Dinge


Der von bewaffneten Kräften Boliviens im paraguayischen Chaco festgenommene Mann wurde auf Druck der Regierung auf freien Fuss gesetzt und kam gestern in Asunción an. Der 25-jährige Roberto Sosa erzählte daraufhin eine andere Version der Dinge. Angeblich soll er in Bolivien eine Estancia überfallen haben und wurde daher von bolivianischer Polizei bis mehrere Kilometer in paraguayisches Territorium verfolgt und dort festgenommen. Nach seinen Angaben wurde er 3 Tage lang in einem bolivianischen Gefängnis mit brutalen Schlägen gefoltert. Wie er berichtet, arbeitete er und sein Bruder auf einer Estancia in Bolivien, wo man sie 8 Monate lang nicht bezahlte. Die Besitzer hatten auch die Papiere der Brüder beschlagnahmt und weigerten sich, diese wieder herauszugeben. Ihre Tätigkeit bestand aus dem Ziehen von Zäunen und dem Bau von Corrales (Holzverschlägen). Nachdem sie gehört hatten, dass man sie nie bezahlen werde, flohen sie auf dem Motorrad des Estanciabesitzers. Sie liessen alle ihre Sachen dort zurück, darunter auch eine Motorsäge. Sie fuhren bis zu einer Estancia in Paraguay, die von einem Freund der Familie Sosa betreut wird, und baten dort um Unterkunft, die ihnen auch gewährt wurde.
Mitten in der Nacht, als Roberto schon schlief, kamen bewaffnete Polizeikräfte aus Bolivien auf die Estancia. In einem zweiten Wagen kamen die Besitzer der Estancia, ebenfalls schwer bewaffnet. Sie wurden von dem paraguayischen Leutnant Freddy González begleitet. Der Bruder Lorenzo schlief nicht und floh unter einem Kugelhagel - über 20 Schüsse wurden auf ihn abgefeuert - bis heute wird er vermisst und Roberto weiss nichts von seinem Schicksal. Roberto hatte
keine Zeit, Gegenwehr zu leisten. Ihm wurden die Augen verbunden und die Hände gefesselt und so wurde er auf der Ladefläche in ein bolivianisches Gefängnis verschleppt. Dort schlug man ihn tagelang brutal mit Gewehrkolben, weswegen er mehrere Zähne verlor, wie er vor laufender Kamera zeigte. Insgesamt verbrachte er 22 Tage in dem bolivianischen Verliess, bis er auf Druck des Aussenministeriums freikam. Anschliessend begleitete ihn der paraguayische Konsul Mariano Jacquet bis zur Grenze.Der paraguaische Vizepräsident Federico Franco sagte, er erwarte eine beispielhafte Strafe für die Militärs, die das Eindringen der Bolivianer auf nationales
Territorium zugelassen haben. Bolivien hatte sich offiziell bei Präsident Lugo für den Vorfall entschuldigt. Bild: Roberto Sosa bei seinem ersten Essen am Terminal de Omnibus.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Grenzkonflikt: Brasilianischer Zoll lässt Reifen abmontieren!


Die Receita Federal hat im Konflikt um die Kauftouristen in Ciudad del Este zu einer neuen pintoresken Massnahme gegriffen: Sowohl brasilianischen als auch paraguayischen Autos werden die Reifen abmontiert, wenn diese neu erscheinen! Brasilien bezieht sich dabei auf das allgemeine Verbot, neue Reifen einzuführen, ganz gleich, welcher Herkunft diese sind. Eine Woche lang hatten die Beamten der Receita Federal alle Einreisenden darauf hingewiesen, dass man keine Einfuhr von neuen Reifen mehr dulden werde, ganz gleich, ob diese am Auto angebracht sind oder nicht. Nun bietet sich seit einer Woche ein seltsames Bild hinter der Freundschaftsbrücke: Eine Gruppe von Reifenmonteuren (Gomeros) ist Teil des Staffs der Receita Federal. Mehrere Wagen wurden bereits Opfer dieser Plünderung, nachdem die Beamten angeordnet hatten, die Reifen abzumontieren, weil diese angeblich neu seien. Die Beschwerden von Brasilianern und Paraguayern häufen sich, doch es hilft nichts. Die Beamten drohen allen, die protestieren, das Auto wegen Schmuggels zu beschlagnahmen und nicht wieder zurückzugeben, während dem Besitzer einen Prozess gemacht wird und nach brasilianischem Recht 8 Jahre Haftstrafe drohen.

7-jährige Behinderte bei Überfall angeschossen!

3 Mitglieder einer Familie, darunter ein 7-jähriges Mädchen mit Down-Sympdrom, befinden sich im Krankenhaus in Itaugúa, nachdem sie Opfer eines brutalen Überfalls geworden sind. Am Montagabend gegen 21:30 präsentierte sich der Schwager des Hausherrn zum Mate trinken, worauf sofort 3 weitere bewaffnete Männer in das Haus eindrangen und 30 Milllionen Gs. raubten. Das Opfer ist Gerónimo Duarte Aguilera (38), und seine Frau Hilda Maria Rojas (53) und die
kleine Adoptivtochter Camila (7), die unter der Down-Behinderung leidet. Der Hauptverdächtige ist Arcadio García Aponte (48), verheiratet mit der Schwester von Duarte. Nachdem die Banditen das Geld aus dem Kleiderschrank entwendet hatten und flohen wollten, leistete Duarte Widerstand und entwendete den Revolver eines der Gangster. Darauf hin schoss ein anderer der Bande aus nächster Nähe auf Duarte, wobei die Tochter in die Schusslinie geriet und am Oberschenkel getroffen wurde. Duarte selbst wurde zweimal getroffen, die Frau einmal. Alle 3 befinden sich in ernstem Zustand im Krankenhaus. Wie inzwischen bekannt wurde, hatte Duarte mit seinem Schwager zusammen beim Aufkauf von Kokusnüssen gearbeitet und Aponte wusste daher, wieviel Geld im Haus war. Nach ihm und den 3 Mittätern wurde eine Grossfahndung eingeleitet.

Einstimmige Ablehnung einer Vollversammlung zur Verfassungsänderung


Der Senat hat einstimmig die Aufforderung zu einer Volksversammlung zur Verfassungsänderung abgelehnt. Damit ist dieses Thema jetzt erst einmal vom Tisch, da dieser Punkt während des Rests des Jahres nicht mehr behandelt werden darf. Alle Parteien waren vollständig versammelt und niemand hat sich dafür ausgesprochen. Es wurde zu Bedenken gegeben, dass es dafür etwas verfrüht ist und dass einer solchen Entscheidung eine nationale Debatte vorhergehen müsse. Präsident Lugos Annäherung an den Kongressvorsitzenden GonzálezQuintana wurde teilweise kritisiert, jedoch von der Mehrheit wohlwollend begrüsst.

600 Blanco-Reisepässe ausgestellt

Aussenminister Héctor Lacognata denunzierte gestern, dass man nach einer internen Untersuchung im Ministerium festgestellt habe, dass zwischen 2003 und 2005 über 600 Blanco-Reisepässe ausgestellt worden sind. Dies würde sogar die nationale Sicherheit gefärden, denn internationale Kriminelle, Drogenhändler oder Terroristen könnten im Besitz dieser Reisepässe sein.

Dienstag, 16. Juni 2009

Regierung hat Verhandlungen mit Brasilien über Ciudad del Este "eingeschläfert"


Die Regierung Paraguays hat die Verhandlungen mit Brasilien über die "Einheitssteuer" (Régimen de Tributo Unico RTU) verlassen. Die Steuer, besser bekannt unter dem Begriff "Gesetz der Kauftouristen" sollte bereits seit Monaten in Kraft treten, doch die Regierung schiebt die Entscheidung darüber immer wieder auf. Als Konsequenz verstärkt die brasilianische Regierung die Kontrollen an der Grenze immer weiter, wodurch der Handel in Ciudad del Este
stranguliert wird, wodurch immer mehr Geschäfte schliessen und hunderte von Angestellten entlassen werden. Solange das Gesetz nicht mit Übereinstimmung Brasiliens in Kraft tritt, werden die Kauftouristen vom Nachbarland weiterhin als illegal eingestuft. Die Bürgermeisterin von Ciudad del Este, Sandra McLeod (Partido Colorado) war von Diplomaten in Brasilia darauf hingewiesen worden, dass die Verhandlungen wegen "Desinteresse" Paraguays stillstehen. Man habe offenbar kein Interesse, die Erhebung des RTU durchzusetzen. Die Receita Federal (Zollbehörde Brasiliens) besteht darauf, dass in den Geschäften von Ciudad del Este legale Quittungen ausgehändigt werden, durch die man in Brasilien klar den Wert der gekauften Waren ersehen kann und die darauf zu erhebene Zollgebühr. Diese Quittungen sollen kopier- und fälschungssicher sein und die Ausgabe durch das Finanzministerium streng kontrolliert werden. In Brasilien warte man bereits seit 6 Monaten auf eine Entscheidung der paraguayischen Regierung. "Das ist eine inakzeptable Situation und sehr bedauerlich", klagte die Bürgermeisterin. Sie erinnerte daran, dass man bereits seit Jahren über eine Einigung mit Brasilien verhandele, doch Paraguay
verlässt die Verhandlungen kurz vor Inkrafttreten der neuen Regelung. "Wir hatten die Hoffnung, dass die Regierung von Fernando Lugo mehr Interesse an Ciudad del Este zeigt, doch wir sind im Irrtum. Es gibt keinen Unterschied zu den vorherigen Regierungen, die für Ciudad del Este und seine Wirtschaft nie Interesse gezeigt haben", klagte sie. Die seit 2 Wochen andauernde Grenzoperation Brasiliens hat den Umsatz in der Stadt um bis zu 70% fallen lassen.

Lugo und Senatspräsident sprachen über Konflikt


Das Treffen zwischen Präsident Lugo und dem Senator Enrique González Quintana hat nach Angaben beider Teilnehmer "das Fundament für weitere Gespräche mit klaren Themen" bereitet. Sie sind sich einig, in den nächsten Wochen ausführlich an der Lösung des Konflikts zwischen Regierung und Kongress zu arbeiten. Das Treffen dauerte 2 Stunden und wurde in einer freundlichen Atmosphäre geführt, obgleich sich beide in den Tagen zuvor gegenseitig
scharf kritisiert hatten.

Nur 20% der Bevölkerung befürwortet Annäherung an Venezuela

Die Annäherung der Regierung von Fernando Lugo an den sogenannten "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" von Venezuelas Präsident Hugo Chavez wird nur von 19,9% der paraguayischen Bevölkerung unterstützt, wie eine Umfrage der Zeitung ABC Color ergab. Wie es weiter heisst, ist die Mehrheit in Paraguay der Meinung, dass die Linken in der Regierung mehr Gewicht bekommen, als sie verdient haben. Präsident Lugo sieht es gelassen: nach seiner Meinung ist
diese Umfrage wenig repräsentativ. Wie bekannt ist, strebt Lugo ein Referendum an, wo die 3 Staatsgewalten bewertet werden sollen - und ist auch bereit zurückzutreten, wenn mehr Menschen seine Arbeit als negativ bewertet, als die Zahl der Wähler, die für ihn gestimmt haben.

Industrieunion versichert, Schmuggel habe zugenommen

Nach Angaben der Industrieunion UIP hat der Schmuggel unter der neuen Regierung nicht abgenommen, sondern ist eher noch mehr gestiegen. Das sagte der Vorsitzende der Antischmuggelkomission der UIP Pablo Mauger. Obgleich die LKWs mit Schmuggelgut zwar zunächst festgehalten werden und man die Ladung überprüft, kommen sie dann doch nach Zahlung von unrealistischen Strafsummen wieder frei, ohne das die Ladung beschlagnahmt wird. Diese kann dann frei auf dem lokalen Markt verkauft werden und bedeutet eine ungerechte Konkurrenz für die lokale Industrie. Auf dem Foto sehen wir LKWs der Firma Guarany im Zollgelände des Hafens Algesa, die in der letzten Zeit durch absolute Unterbewertung ihrer Ladung aufgefallen sind.

Sonntag, 14. Juni 2009

Unbeliebtheit von Lugo steigt dramatisch

Mehr als 60% der Einwohner Paraguay gibt Präsident Lugo eine niedrige Bewertung, was seine Amtsführung angeht. 30% der Bürger bezeichnen ihn geradezu als "mittelmässig", wie eine Umfrage der Zeitung ABC Color in Asunción ergab. 76,6% finden, der Präsident tue wenig oder nichts, um seine Wahlversprechen zu erfüllen und nur 22,3% gaben an, Lugo führe sein Amt korrekt aus. 40% der Bevölkerung finden gar, dass die Korruption im Land gleichbleibend oder schlimmer als unter der Coloradopartei ist.

Schwere Schiesserei auf Estancia Toro Blanco

Am Freitag hat es auf der Estancia Toro Blanco im Departement Concepción eine schwere Schiesserei gegeben. Nach Drohungen von vermeintlichen "Sin tierras" (Landlosen Bauern), einen Teil der Estancia zu besetzen, waren private Wachleute und Polizei zum Schutz des Geländes gerufen worden. Diese waren am Mittag von den Landlosen aus dem Hinterhalt beschossen worden und hatten das Feuer erwiedert. Das Gefecht, bei dem es mehrere Verletzte auf
beiden Seiten gab, dauerte über 30 Minuten an, bis die Angreifer überwältigt werden konnten. Wie später bekannt wurde, verteidigten die Landlosen eine Ladung von gesägten Lapachostämmen, die illegal im Nationalpark San Rafael geschlagen worden waren. Das Holz war in der Indianersiedlung Karumbey gelagert, die an die Estancia angrenzt.

Mariuhana-Plantagen in Amambay zerstört


Die Drogenpolizei hat gestern 194 Hektar Mariuhana vernichtet. Das Rauschgift war auf 86 Parzellen angepflanzt. Ausserdem fand die Polizei 12.800 Kg geschnittenes Mariuhana, 60 Kg Samen, 4 Pressen und 36 Camps in den Zonen von Capitán Bado und Pedro Juan Caballero im Departement Amambay. Die SENAD verfügte über die Unterstütung der brasilianischen Bundespolizei (Policia Federal), die im Rahmen der Operation "Alianza IV" an den Operationen teilnimmt. 80% der paraguayischen Mariuhana wird nach Brasilien geschmuggelt und dort vertrieben.

López Perito ist hinter 700 Mio. US$ her


Die harten internen Auseinandersetzungen in der Regierung kreisen um das Projekt "Nationaler Plan für Souveränität und Nahrungssicherung (Planal), für das in den nächsten 5 Jahren 700 Millionen Dollar bereitgestellt werden sollen. Der Urheber des Projektes ist Miguel López Perito, Sekretär der Präsidentschaft, der dies auch selbst leiten will. Im Rahmen des Projektes wird eine Zusammenarbeit mit Indianern, Wohnungslosen ("Sintechos") und Landlosen (Sintierras)
angestrebt.

4.500 Klassenzimmer müssen renoviert werden

Laut einer Schätzung des Kultusministeriums gibt es mehr als 4.500 Klassenzimmer in Paraguay, die einer dringenden Renovierung bedürfen. Genausoviele Schultoiletten müssen ebenfalls dringendst erneuert werden. Um diese Arbeiten ausführen zu können, bedarf es einer Summe von ca. 108.000.000.000 Guaranies. Das Ministerium verfügt jedoch nicht über diese Summe und kann lediglich 22% dieser dringenden Reparaturen durchführen lassen. Daher hat man eine Erweiterung des Etats für das Ministerium beantragt.

Senatspräsident beschuldigt Boliviens Präsident Evo Morales


Der Präsident des Senats, Enrique González Quintana von der Partei UNACE (von Lino Oviedo) beschuldigte Präsident Lugo, ein Demagoge zu sein, der das Volk belüge, um einen vermeintlichen Plan "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" zusammen mit Venezuela, Ecuador, Bolivien, Kuba und Nicaragua durchzuführen. González Quintana kritisierte Lugo aufs Schärfste, da dieser den bolivianischen Präsidenten Evo Morales in Mcal. Estigarribia empfangen hatte.
Er beschuldigte den bolivianischen Staatschef, von dem er sagte "er kam an diesem für uns sehr wichtigen Tag (Ende des Chacokrieges), um die Legislative zu beschimpfen". Dort hatte Morales gesagt: "Das beste Parlament ist das Volk" und erneut Zündstoff auf den Streit zwischen Regierung und Kongress geliefert.

Freitag, 12. Juni 2009

Kassierer von der ANDE überfallen und getötet


Ein Funktionär der nationalen Stromgesellschaft ANDE wurde gestern mittag überfallen und getötet. Es handelt sich um Julian Antonio Torres (47), der im Stadtteil Ricardo Brugada (Chacarita, Elendsviertel von Asunción) die Zähler ablas und Rechnungen verteilte. Nach Angaben der Polizei war es 11:45, als Torres an den Strassen Tacuary und Playa entlangging und von 2 Männern abgefangen und überfallen wurde. Der Kassierer wurde mit einem tiefen
Messerstich in den Hals verletzt, worauf die Täter seine Geldtasche an sich nahmen und flohen. Torres schleppte sich noch etwa 100 Meter weit und schrie um Hilfe. Nachbarn riefen daraufhin die 911 der Polizei an. Trotzdem wurde der Notruf missachtet und die Polizei kam nicht zur Hilfe. Nach langem Warten alarmierte man die Beamten im Kommissariat Nr. 5, die das Opfer mit einer Patrouille nach Emergencias Medicas transportierte. Dort konnte man für Torres nichts mehr tun, er traf bereits leblos in der Notaufnahme an. Torres arbeitete bereits seit 28 Jahren für die ANDE. Die Täter wurden von einigen Zeugen erkannt, es handelt sich um Marcos Lugo und Gustavo Ariel Vera Dominguez, welche bekannte Kriminelle in der Zone sind.

Bischofskonferenz lehnt Aussagen von Bischof Medina ab

Die Paraguayische Bischofskonferenz CEP hat sich von den Äusserungen eines ihrer Mitglieder, Mons. Mario Melanio Medina deutlich distanziert. Medina hatte dazu aufgerufen, "sich zu mobilisieren, um dieses Parlament seines Amtes zu entheben". Die Bischöfe sprachen sich gegen jede Art von Gewalt und Aktionen gegen die demokratischen Institutionen aus. Bei dem Treffen in Ciudad del Este (siehe kürzlich veröffentlichter Artikel) sei das Wort "den Kongress liquidieren" gefallen, doch diese Worte habe nicht Medina ausgesprochen. Die Regierung hat im Parlament eine deutliche Minderheit - die Opposition der Coloradopartei, die zuvor 65 Jahre lang an der Macht war, ist deutlich in der Überzahl.
Wie der Sekretär der Präsidentschaft Miguel López Perito versicherte, sei es der Kongress, der sämtliche Veränderungen im Land behindere. Der Regierung sei wegen des Kongresses "die Hände gebunden". Er erinnerte daran, dass das Projekt des Präsidenten Lugo in kurzer Zeit scheitern werde, wenn das Volk die Initiativen der Regierung nicht unterstütze. "Die einzige Möglichkeit, Paraguay zu verändern ist, dass die Regierung mit dem Volk geht, und das Volks mit der Regierung."

Kälte geht weiter


Die meteorologische Wetterstation hat weitere kalte Tage im ganzen Land angekündigt. Laut der Wettervorhersage soll es in den nächsten Tagen Temperaturen zwischen 5 und 18 Grad geben. Die Höchsttemperaturen sollen am Wochenende unter 20 Grad liegen, für den Süden des Landes wird möglicher Frost vorhergesagt. Bild: So sieht man eine paraguayische Familie selten angezogen.

Lugo empfing Boliviens Präsident Evo Morales

Präsident Fernando Lugo traf am heutigen Freitag seinen bolivianischen Kollegen Evo Morales. Das Treffen zum Gedenktag des 74. Jahrestages des Friedensabkommens des Chaco-Krieges, der von 1932 bis 1935 zwischen beiden Ländern ausgetragen wurde, fand in Mcal. Estigarribia im Departement Boquerón statt.

1.300 Kg Mariuhana in Naturschutzgebiet gefunden


Beamte der Antidrogenbehörde haben im Naturschutzgebiet von Itaipú 1.354 Kg Mariuhana sichergestellt. Das Rauschgift war nur 100 Meter vom Itaipú-See entfernt im Gebüsch versteckt, wie die Polizei von Alto Paraná bekanntgab. Bisher ist noch nicht geklärt, wer für die Drogen verantwortlich ist.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Regierung verhandelt mit bekannten Aufrührern, um Kongress anzugreifen


Der Generalsekretär des Präsidenten, Miguel López Perito hat sich in Ciudad del Este mit bekannten Aufrührern getroffen und mit ihnen verhandelt. Angeblich soll er ihnen Unterstützung versprochen haben, falls diese die Protestversammlungen gegen den Kongress und die Justizbehörde unterwandern. Die Presse verfügt über Aufzeichnungen und Fotos von dem Treffen. Dabei handelt es sich um Aufrührergruppen, die zuvor Ex-Präsident Nicanor Duarte Frutos und
Itaipú-Chef Victor Bernal unterstützten. Unterdessen hat Innenminister Rafael Filizzola die Kabinettsmitglieder gewarnt, die einen Konflikt mit dem Kongress befürworten.

Brand im Kultusministerium


Ein gefährlicher Brand brach heute morgen in einem Gebäude im Zentrum Asuncións aus, wo die Büros des Kultusministeriums untergebracht sind. Das betroffene Gebäude befindet sich an der Ecke von 25 de Mayo und Yegros, wo zuvor die Banco del Paraná lag. Mehrere Dutzend Feuerwehrmänner kämpften stundenlang gegen die Flammen, um zu verhindern, dass Nachbargebäude Feuer flangen. Bisher sind die Ursachen des Brandes noch unklar. Über Verletzte ist ebenfalls noch nichts bekannt. Nachdem es gelungen war, das Feuer zu löschen, sind Polizeibeamte in das Gebäude vorgedrungen, um nach Spuren über die Brandursache zu suchen. Funktionäre des Kultusministeriums untersuchten, welche Schäden entstanden sind.

Paraguay verlor erneut und rutschte auf Platz 3 ab


Die paraguayische Nationalmannschaft verlor ein weiteres Spiel im Rahmen der Ausscheidungsspiele für die WM Südafrika 2010. Diesmal erlitt die Mannschaft von Gerardo Martino in Recife gegen Brasilien eine 1-2 Niederlage. Trotzdem wird das Spiel Paraguays als hervorragend bezeichnet, besonders in der ersten Halbzeit kontrolliert die "Albiroja" das Spiel und ging mit einem Freistoss von Salvador Cabañas in Führung. Die fünffachen Weltmeister glichen
jedoch kurz vor der Pause aus und gelangen kurz nach der Pause zu einem weiteren Treffer. Durch diesen weiteren Punkteverlust rutschte Paraguay nun mit 24 Punkten auf Platz 3 hinter Brasilien mit 27 Zählern und Chile, das mit 4:0 gegen Bolivien gewann und jetzt 26 Punkte summiert. Die nächsten Spiele sind im September, wo Paraguay in Asunción Bolivien empfängt und Brasilien in Buenos Aires auf Argentinien trifft.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Elvio Benítez will den Kongress "wegfegen"


Der Campesino - Anführer Elvio Benítez sagte, 95% des Kongresses sei von Korrupten besetzt und hat sich für ein Referendum zu Neuwahlen eingesetzt, um "die Banditen dort wegzufegen". Dies sagte er kurz nach seinem Gespräch mit Präsident Lugo, wo er eine Protestversammlung von 150.000 Personen am 19. Juni am Kongressgebäude ankündigte, wo man die Ablehnung gegenüber Senatoren, Parlamentariern und der Justiz aufzeigen wolle. Präsident Lugo
seinerseits sagte, es "wäre schön", eine Volksbefragung über das Wirken dieser 3 Staatsorgane durchzuführen und notfalls Konsequenzen zu ziehen. Er versicherte, er sei bereit zurückzutreten, falls mehr als 824.000 Menschen dies von ihm verlangten. Dies war die Zahl der Stimmen, mit der er am 20. April 2008 gewählt wurde.

Flugzeugabsturz in Ciudad del Este


Ein brasilianischer Rinderzüchter ist gestern beim Absturz seines Flugzeugs in Ciudad del Este ums Leben gekommen. Die zweimotorige Maschine, gesteuert von ihrem Besitzer Cledio De Gásperi, war beim Landeanflug auf den internationalen Flughafen Guarani von Ciudad del Este ausser Kontrolle geraten, über die Landebahn hinausgeflogen und dann abgestürzt und in Flammen aufgegangen. Der Brasilianer war auf dem Rückflug von seiner Estancia in Alto Paraguay, als sich das Unglück ereignete, das ihn das Leben kostete. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden. De Gásperi hat in Brasilien Vorstrafen wegen Drogenhandels. Die Ursachen des Absturzes werden noch untersucht.

Boot auf dem Rio Paraguay untergegangen

Gestern ist auf dem Rio Paraguay bei Asunción ein Boot untergegangen, wobei 2 Menschen verletzt wurden, wie die Polizei mitteilte. Die Überlebenden erholen sich in Emergencias Medicas. Zunächst vermutete man, dass weitere Personen vermisst wurden, bis die beiden Verletzten befragt werden konnten. Demnach waren sie beide allein auf dem Boot. Wie Dr. César Pimienta von Emergencias Medicas mitteilte, haben beide keine schweren Verletzungen oder
Unterkühlungen erlitten. Ihr Leben sei zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

Bombenalarm am Busterminal von Asunción

Nach einen anonymen Anruf mit einer Bombendrohung wurde das Busterminal von Asunción heute komplett evakuiert. Anschliessend rückten Sprengstoffexperten mit Hunden an, die das ganze Gebäude durchsuchten. Dabei wurde festgestellt, dass es sich erneut um einen falschen Alarm handelte. In Asunción hat es im letzten Monat mehrmals Bombenalarm gegeben, darunter auch im Justizpalast. Durch die Aktion gab es zahlreiche Verspätungen in den Fahrplänen. Die Polizei geht dem Ursprung der falschen Drohung nach.

Weitere 20 Fälle von Schweinegrippe in Paraguay bestätigt

Das Gesundheitsministerium hat gestern weitere 20 Fälle von Schweinegrippe H1N1 in Paraguay bestätigt. Diese gehören zu den Verdachtsfällen, die letzte Woche in den USA zur Untersuchung geschickt wurden. Dr. Iván Allende, Direktor für Gesundheitsüberwachung sagte, alle Menschen dieser Gruppe seien bereits genesen und hätten keinerlei Komplikationen aufgewiesen.

Dienstag, 9. Juni 2009

ADN- Untersuchung hängt von der Justiz ab, sagt Präsident Lugo


Präsident Lugo sagte vor der Presse, die ADN - Untersuchung, welche die vermeintliche Mutter Benigna Leguizamón verlangt, hängt von der Justiz ab. Leguizamón ist die zweite Frau, die vor Gericht zieht und behauptet, ein Kind vom Staatschef zu haben. Dieser versicherte, er werde den Vatertag mit dem Sohn verbringen, den er erst kürzlich anerkannt habe. Bild: Frau Benigna Leguizamón

Argentinier starb bei Verteidigung seines Nachbarn


Ein argentinischer Schmuckhändler ist in Luque bei dem Versuch erschossen worden, seinem Geschäftsnachbarn bei einem Überfall zu helfen. Die 4 Räuber kamen um 8:00 Uhr zu viert auf 2 Motorrädern, um die Wechselstube "Berni" im Zentrum von Luque zu überfallen. Als der Besitzer Bernardo Cañete Widerstand leistete, kam es zu einem Handgemenge, bei dem er mehrere Schläge mit dem Revolver auf den Kopf bekam und mehrere Schüsse in die Decke abgefeuert wurden. Dies hörte der Nachbar Eugenio Pablo Brítez (39), Argentinier, der das danebenliegende Schmuckgeschäft betreibt. Als er dem Nachbar zur Hilfe eilen wollte, wurde er bereits am Eingang von einem der Gangster mit 2 Schüssen niedergestreckt. Die Gangster flohen nach dem Vorfall ohne Beute.

Bolivien entschuldigt sich bei Paraguay

Nachdem die bolivianische Regierung mehrmals abgestritten hatte, das bewaffnete Kräfte paraguayisches Territorium verletzt hätten, hat man in La Paz nun zugegeben, dass dies tatsächlich geschehen sei. Wie Präsident Lugo erklärte, hat sich die Regierung des Nachbarlandes für den Vorfall entschuldigt. Militärpolizei war auf nationales Gebiet vorgedrungen, um zwei Banditen zu verfolgen, die eine Estancia in Bolivien überfallen hatte. Einer von ihnen konnte festgenommen werden.

Tod und Mariuhana im Tankwagen


Beamte der Drogenpolizei und die Staatsanwaltschaft haben heute eine grosse Ladung Mariuhana aus einem Tanklastwagen geborgen. Der LKW hatte in der Führerkabine Feuer gefangen, offenbar als die Drogen in dem LKW versteckt wurden. Der Fahrer des LKW war erschossen neben dem Fahrzeug aufgefunden worden, und zunächst war das Motiv unklar. Nachdem die Polizei jedoch 1.360 Kg Mariuhana in dem Lastwagen sichergestellt hatte, glaubt man an einen Konflikt unter Drogendealern.

Bruttosozialprodukt rutscht in den Keller

Die Wirtschaft in Paraguay verzeichnet im ersten Quartal 2009 einen starken Rückgang, nachdem es über das gesamte Jahr 2008 ein beständiges Wachstum gegeben hat. Wie die Zentralbank mitteilte, sei das Bruttosozialprodukt 2008 um 5,8% gewachsen, angetrieben durch Landwirtschaft und Viehzucht. Für dieses Jahr werden jedoch im besten Falle 0,5% Wachstum erwartet.

Sonntag, 7. Juni 2009

Regierung beantragt Geld für Ernte, die schon vorüber ist


Die Regierung hat 50 Millionen Dollar von der Zentralbank als "kurzfristigen Vorschuss" zur Finanzierung der Ernte 2008/2009 entnommen. Das Merkwürdige dabei ist, dass die Ernte dieses Jahr schon komplett beendet ist. Diese Tatsache gibt Anlass zu Vermutungen, es könne Unterschlagungspläne geben. Ausserdem entsteht der Eindruck, das Finanzministerium befinde sich in grösseren Finanzschwierigkeiten, als angenommen wird, um die laufenden Staatsausgaben zu begleichen. Die Zentralbank darf Vorschüsse gewähren, diese müssen aber in derselben Haushaltsperiode zurückerstattet werden.

Aché - Indianer exportieren in die USA


Indianer des Stammes Aché sind gross ins Exportgeschäft eingestiegen. Die Indianer aus der Siedlung Kue Tuvy in Villa Ygatimí ernteten 500 Kg Yerba Mate aus biologischem Anbau, gänzlich im Urwald gepflanzt. Die gesamte Produktion wird in die USA exportiert, wo der Konsum von Yerba stark ansteigt. Die Firma Guayakí verarbeitet die Yerba und hat einen Umsatz von 10 Mio. Dollar jährlich. Auf dem Bild sehen wir Indianer, die Yerbasetzlinge pflegen.

Paraguay nach der Niederlage


Nach der Niederlage von 0:2 gegen Chile hat Paraguay am Mittwoch die Gelegenheit, in Recife gegen Brasilien seinen ersten Tabellenplatz zu behaupten. Bei einer weiteren Niederlage und gleichzeitigen Siegen von Chile und Argentinien würde Paraguay bereits auf den 2. Tabellenplatz abrutschen.


Die Tabelle


Equipo Spiele Siege Unent. Niederl. Tore Gegentore Punkte

Paraguay 12 7 3 2 19 9 24

Brasil 12 5 6 1 19 5 21

Chile 12 6 2 4 17 14 20

Argentina 12 5 4 3 18 13 19

Uruguay 12 4 5 3 21 10 17

Colombia 12 3 5 4 6 10 14

Ecuador 12 3 5 4 14 19 14

Venezuela 12 4 1 7 14 22 13

Bolivia 12 3 3 6 19 25 12

Perú 12 1 4 7 6 26 7

Samstag, 6. Juni 2009

Chile besiegt Paraguay im Heimspiel 2:0


Die chilenische Nationalmannschaft hat Paraguay mit 2:0 im Stadion Defensores del Chaco in Asunción besiegt. Die Tore erzielten Matías Fernández und Humberto Suazo. Paraguay hatte dem schnellen und präzisen Spiel Chiles nichts entgegenzusetzen und Brasilien übernimmt die Führung an der Tabelle der Ausscheidungsspiele für Südafrika 2010. Brasilien gewann gegen Uruguay 4:0 und hat eine bessere Tordifferenz. Beide Mannschaften haben jetzt 24 Punkte.

Paraguay pflanzt heute tausende von Bäumen



Heute beginnt im ganzen Land die Baumpflanzkampagne mit dem Motto "Mit voller Lunge, Paraguay atmet", von dem veteranen Journalisten Humberto Rubín
ins Leben gerufen. Gestern haben zum Weltumwelttag mehrere teilnehmende Firmen kostenlos Tausende von Baumsetzlingen heimischer Arten ausgegeben. Die Bevölkerung hat die Aktion begrüsst und nimmt mit grosser Begeisterung an der Baumpflanzung teil. Die Kampagne begann um 9:00 Uhr im Park Ñu Guasu in Asunción, wo Rubín mit prominenten Begleitern diePflanzkampagne einleitete. Unter anderen waren der Vizepräsident Federico Franci, die
US-Botschafterin Liliana Ayalde und mehrere Minister anwesend. Den musikalischen Rahmen gestaltete Marco de Brix. An der Kampagne nahmen über 1000 Schüler aus 65 Schulen im ganzen Land teil. Die Departements und Städte, die heute an der Aktion teilnahmen, waren Central mit 7.800 Bäumen, Villarrica mit 2.000 Bäumen, Jesús sogar 15.000 Stück, Alto Verá 500, Santa Rita 20.000, Limpio 1.000, Areguá 20.000, San Antonio 500, Ypehu 10.000 und Pedro Juan Caballero 2.000 Setzlinge. In den nächsten Monaten und Jahren soll die Aktion fortgesetzt werden, bis das Ziel von 14 Millionen Bäumen erreicht ist.