Freitag, 5. Juni 2009

Paraguay klagt vor der OEA wegen Itaipú

Zum ersten Mal hat Paraguay vor der Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten OEA beklagt, es würde nur "Taschengeld" aus dem grössten Wasserkraftwerk der Welt, Itaipú, einnehmen. Paraguay betreibt Itaipú zusammen mit dem Nachbarland Brasilien und sieht sich extrem benachteiligt. Paraguay reklamiert die freie Verfügung der 45% Strom aus dem Kraftwerk, die es nicht verbraucht. "Diese Strommenge ist es, die durch perverse Klauseln, die durch zwei diktatorische Regierungen vor Jahrzehnten unterzeichnet wurde, die unserem Land aus seinen eigenen Resourcen nur ein Taschengeld abwirft, daher verlangen wir die strikte Einhaltung des Vertrages", sagte Aussenminister Héctor Lacognata vor der Vollversammlung. Seit dem 29. September 2008 verlangt Paraguay von Brasilien energisch die Einhaltung von 2 Punkten aus dem Vertrag vom 26. April 1973. Diese Punkte werden von Brasilien bisher nicht eingehalten:
1- Paraguay verlangt die freie Verfügung der Energie aus Itaipú, die es nicht verbraucht. Jedem Land stehen 50% der erzeugten Energie zu, Paraguay verbraucht jedoch nur 2,5% der Gesamtenergie bzw. 5% seines Anteils und muss den Überschuss zu inakzeptablen Bedingungen an Brasilien abtreten. Insgesamt bekommt Brasilien von Paraguay 39 Millionen Megawattstunden zu einem lächerlichen Preis von 2,7 Dollar pro MW/h. Paraguay nimmt dadurch jährlich nur 100 Mio. US$ von den 45% abgetretenem Anteil ein. Paraguay verlangt von Brasilien, frei über diesen Anteil verfügen zu können und ihn auf dem lokalen Markt zu besseren Preisen verkaufen zu können. 2 - Von Brasilien wird eine gerechte Bezahlung für den Strom aus Itaipú gefordert, den es von Paraguay erhält. Das grösste Wasserkraftwerk der Welt erzeugt heute bereits 86 Millionen Megawattstunden, wovon Paraguay lediglich 3,9 MWh verbraucht- Brasilien erhält den Rest und macht eine glänzende Bilanz mit dem gemeinsamen Werk.

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