Samstag, 1. August 2009

Ycuá Bolaños: Nicht nur eine Brandtragödie, auch eine Justiztragödie


5 Jahre nach dem schrecklichen Brand im Supermarkt Ycuá Bolaños in Asunción, bei dem 400 Menschen ihr Leben verloren, weil der Besitzer Juan Pio Paiva nach Ausbruch des Feuers anordnete, die Türen zu schliessen, um Plünderungen zu verhindern, ist noch immer kein definitives Urteil gefällt worden. In erster Instanz waren Juan Pio Paiva zu 12 Jahren Haft, sein Sohn Victor Paiva zu 10 Jahren und ein überlebender Wachmann Daniel Areco zu 5 Jahren Haft verurteilt worden. Die 2. Instanz hatte alle Urteile nach dem Einspruch der Paivas wieder aufgehoben und die Angeklagten freigesprochen. Seither quälen sich die Hinterbliebenen und Verletzten durch die Instanzen der paraguayischen Justiz. Immer neue Aufschübe durch Formfehler, Richterwechsel und andere Schikanen verhindern ein definitives Urteil. Nun soll die Strafsache Paiva nach 5 Jahren verjähren - Präsident Lugo forderte den Obersten Gerichtshof in einem persönlichen Schreiben auf, dies zu verhindern. Eine Entscheidung steht in der nächsten Woche aus.
Am heutigen Samstag versammelten sich erneut Tausende Hinterbliebene und Opfer des Brandes am Unglücksort und gedachten der Toten. Der Brand war am 1. August 2004 gegen 11:20 durch einen Schwelbrand im Isolationsmaterial der Zwischendecke ausgebrochen,
der seinen Ursprung beim fettverklebten Schornstein des Restaurantgrills hatte. Als der Brand beim Luftschacht der Klimaanlage ankam und Sauerstoff bekam, folgte eine Feuerexplosion, die in Minuten den gesamten Supermarkt in Brand setzte. Die folgenden 12 Monate wurden scharfe Kontrollen über die Sicherheitsmassnahmen der Supermärkte, Shoppingzentren und gastronomischen Betrieben ausgeführt. Heute ist dies Vergangenheit - eine weitere Tragödie dieser Art kann jeden Tag an jedem Ort wieder passieren.

Foto: Victor Paiva, dahinter der Anwalt Luis Escobar Faella und Juan Pio Paiva.

Freitag, 31. Juli 2009

Fotos vom 1. August 2004































































































































































































5 Jahre nach der Tragödie mit 400 Toten gibt es noch immer keine Verurteilung!

- Am 1. August 2004 starben 400 Menschen im Supermarkt Ycua Bolaños und über 1000 wurden verletzt.
- Die Mehrzahl der Todesopfer gab es, weil der Besitzer Juan Pio Paiva (Foto) anordnete, die Türen nach Ausbruch des Brandes zu schliessen, damit in der Panik niemand etwas unbezahlt mitnimmt.
- 8 Sicherheitsangestellte kamen dem Befehl nach, 6 von ihnen starben selbst in den Flammen.
- Dem steinreichen Pio Paiva gelang es bisher, den Prozess immer wieder zu verzögern.
- Am 1. August verjährt der Fall, der tausende von Familien in Unglück stürzte.
- Präsident Lugo schrieb einen Brief an den Obersten Gerichtshof und bat, den Fall nicht verjähren zu lassen.
- Oposition der Colorados spricht von "Einmischung in Justizangelegenheiten".

Mittwoch, 29. Juli 2009

Anwalt steht unter Verdacht, sich Entschädigungsgelder angeeignet zu haben

Opfer und Hinterbliebene des Supermarktbrandes Ycuá Bolaños am 1. August 2004 beschuldigen den Anwalt Domingo Vallory, sich Entschädigungsgelder angeeignet zu haben. In der letzten Woche waren Immobilien des Besitzers des Supermarktes, Juan Pio Paiva versteigert worden, wobei 900.000 Dollar erzielt worden waren. Dieses Geld sollte den Hinterbliebenen der Opfer des Brandes und den Verletzten ausgezahlt werden. Der Anwalt wird beschuldigt, in illegaler Form in den Verkauf eingegriffen zu haben und das Geld unterschlagen zu haben. Valleroy wurde im Gerichtspalast von Asunción von einer wütenden Menge gestellt und versuchte, mit dem Aufzug zu entkommen. Dort versperrten ihm aufgebrachte Opfer den Weg, worauf er von 3 Polizeibeamten befreit werden musste. Der Fall Valleroy wird von dem Staatsanwalt René Fernández untersucht, der 2 weitere Personen beschuldigt, an dem Betrug beteiligt zu sein: Gustavo José Arriola Villar und Hugo Daniel Ettiende Careaga.Alle 3 stehen unter Verdacht, bei der Verkaufsabwicklung der Firma Pety SA. und einer weiteren Immobilie von Juan Pio Paiva beteiligt zu sein. Vallory und die anderen beiden Verdächtigten sollen Dokumente gefälscht haben, welche zur Aufhebung des
Embargos gegen diese Immoblien geführt haben und den Verkauf ermöglichten. Bei dem Supermarktbrand am 1. August 2004 waren über 400 Menschen zu Tode gekommen und über 1000 zum Teil schwer verletzt worden. Diese hohe Anzahl an Todesopfern soll durch die Anordnung Paivas entstanden sein, kurz nach Ausbrechen des
Brandes die Türen schliessen zu lassen, damit niemand den Supermarkt ohne zu bezahlen verlässt.

Mietangebote aus der Tageszeitung ABC Color vom 28.07.09

Vermiete im Stadtteil Sajonia an der Ecke Lázaro Rivera und Lirio ein Geschäftslokal, 2 Schlafzimmer, Wohn-Esszimmer, Küche, Waschplatz, Autoeinfahrt und Garten, nur 1.000.000 Gs. Tel.: 021-445 226

Auf Strasse 25 de Mayo vermiete komfortables Haus. Untergeschoss: Wohnzimmer, Familienbad, Büro, möblierte Küche. Obergeschoss: 3 Schlafzimmer (1 Suite) mit Klimaanlagen und Ankleideräumen, Aufenthaltsraum, Angestelltenzimmer, Terrasse. Ausserdem mit Garten und Garage. Preis: 2.600.000, Tel: 0982 702118.

Vermiete Haus nur 20 Meter von Av. Medicos del Chaco und 4 Strassen von Eusebio Ayala mit 4 Schlafzimmern, Wohnzimmer, Büro, Esszimmer, Küche. Mit Telefonanschluss, Grillplatz, Angestelltenzimmer, Garage für 7 Fahrzeuge, 4 Bäder. Nur 1.500.000 Gs., Tel: 021 373574.

Vermiete Haus in Fernando de la Mora auf 1. de Mayo und Santa Cruz mit 2 Schlafzimmer, Küche, Bad, Wohnzimmer und Aufenthaltsraum. 900.000 Gs. ohne Kaution, inklusive Wasser, Müllgebühr und Kabelfernsehen. Tel.: 021 500 101.

Stadtteil Herrera in Asunción, sicher, geräumig und nahe der Shopping-Center: Untergeschoss: Wohnzimmer, Esszimmer, 4 Schlafzimmer, Split-Klimaanlagen, 2 Bäder, möblierte Küche, Angestelltentrakt, Garage, Telefonanschluss, Alarmanlage, Garage mit Fernbedienung. Gs. 2.400.000. Tel.: 0981 410 637.

Nahe Hiperseis, Haus mit grosser Empfangshalle, Büro, 3 Schlafzimmer, 1 Suite, 4 Klimaanlagen, Wohnzimmer, überdachter Grillplatz, Pool, hübscher Garten, Garage für 2 Autos mitFernbedienung. Gs. 4.000.000. Tel.: 021 604 656.

Haus nur 2 Blocks vom Shopping Multiplaza, 2 Schlafzimmer, Küche, Bad, Wohnzimmer, kleiner Garten und Waschplatz, Gs. 650.000, Tel.: 021 500 692.

Brauchen Sie Hilfe, ein passendes Haus zu finden? Übersetzung und Terminvereinbarung, Verhandlungsführung, Hausbesichtigungen. 850.000 Gs. Honorar bei Vertragsabschluss, Tel.: 0981 570 585

Kultusminister erwartet Normalisierung des Unterrichts für August

Der Kultusminister Paraguays, Luis Alberto Riart, erwartet, dass sich der Schulunterricht in Paraguay im August wieder normalisieren wird. Nach den Winterferien, die wegen der Grippe AH1N1 um eine Woche verlängert wurden, fehlen ca. 35% der Kinder beim Unterricht. Die Eltern waren aufgefordert worden, Kinder mit Erkältungs- oder Grippesymptomen nicht zum Unterricht zu
schicken. Viele Eltern befürchten jedoch, dass ihre Kinder sich mit dem gefährlichen Virus anstecken können und lassen auch gesunde Kinder vom Unterricht fernbleiben.

Dienstag, 14. Juli 2009

Wächter bei Raubversuch erschossen


Ein privater Wachmann wurde gestern bei einem Raubversuch in einem Metallverarbeitungsbetrieb in Capiatá erschossen. Es handelt sich um Inocencio Olmedo Ruiz Díaz (57), der von einem Angestellten heute tot auf dem Betriebsgelände aufgefunden wurde. Die Räuber haben seine Schrotflinte mitgenommen. Wie die Polizeiinformationen besagen, müssen die Räuber in das Gelände eingedrungen und von dem Wachmann überrascht worden sein. Daraufhin schossen die Verbrecher dem Mann in den Kopf. Weiter heisst es, dass die Räuber
offenbar die Wachhunde vergiftet haben, denn diese litten unter starken Bewegungsstörungen und anderen Symptomen. Bisher ist über die Täter noch nichts bekannt.

Miethäuser in Asunción und Umgebung vom 14.07.09 aus ABC Color

Hübsche Residenz im Stadtteil Villa Aurelia mit 3 Schlafzimmern, Wohnzimmer, möblierter Küche, Aufenthaltsraum, Garage für mehrere Autos, Telefonanschluss, Gs. 2.500.000 Tel. 021.524188 oder 0981 404551

Vermiete Haus im Stadtteil Las Mercedes mit Wohnzimmer mit Kamin, Küche, Speisezimmer, 3 Schlafzimmer, Angestelltentrakt, Garten und Garage, Gs. 2.200.000, Tel 021.233143 oder 0983212992.

Einfaches Haus im Stadtteil Vista Alegre, 5 Strassen von Eusebio Ayala, 2 Schlafzimmer, Küche, Bad, Autoeinfahrt und Garten, Gs. 495.000. Tel. 021.370655 ab 19 Uhr.

Kleines aber sehr sicheres Haus nur Meter von der Strasse Paí Pérez, nur wenige Gehminuten ins Zentrum, nahe des Sanatoriums Adventista, Arbeitsministerium und der Schule Salesianito, für kinderloses Ehepaar zu vermieten. Untergeschoss: Wohnzimmer, Aufenthaltsraum/Esszimmer, Küche. Obergeschoss: 1 Schlafzimmer mit Bad. Kleiner Garten, nur 750.000 Gs. Tel. 021.447956.

Residenz im Stadtteil Las Carmelitas, grosses Wohn-Esszimmer, Büro, 3 Schlafzimmer (2 Suiten), gepflegter Garten, Pool, Grillhäuschen, Angestelltenräume, Garage für 3 Fahrzeuge. US$ 1.100. Tel. 021.605529.

Vermiete grosses zweistöckiges Haus in Lambaré, 1/2 Block vom Asphalt: Untergeschoss: grosses Wohnzimmer, möblierte Küche, Angestelltenzimmer. Obergeschoss: 3 Schlafzimmer mit Einbauschränken und Klimaanlagen, 1 Suite. Garage und Eingangstor mit Fernbedienung. Preis: 2.000.000 Gs. Tel 0981.250294.

3 Tote bei Busunfall


Bei einem Busunfall sind am Sonntagmorgen 3 Personen ums Leben gekommen und zahlreiche verletzt worden. Nach Augenzeugenberichten verlor der Fahrer nach einem Ausweichmanöver die Kontrolle über das Fahrzeug, durchbrach die Absprerrung und der Bus stürzte in den Fluss Espinillar. Der Fahrer und der Kassierer werden vermisst. Die Polizei vermutet, dass sie nach dem Unfall geflüchtet sein könnten. Wie es hiess, herrschte zur Zeit des Unfalls an der Stelle starker Nebel, der die Sicht auf wenige Meter verminderte.

Geldautomat mit 4x4 Fahrzeug gestohlen


Im Stadtteil Herrero in Asunción wurde gestern Nacht ein Geldautomat gewaltsam aus der Ankerung gerissen und gestohlen. Die Täter bedienten sich dabei einer Camioneta 4x4 der Marke Nissan Terrano, die später mit dem geöffneten Automaten in Luque verlassen aufgefunden wurde. Der Raub ereignete sich an der Ecke Denis Roa und Lillio neben dem Supermarkt Denis Roa und gehört der Financiera Atlas in Asunción. Das Fahrzeug, dass für die Tat verwendet wurde, gehört dem Sohn von Komissar Mario Sapriza und war am vergangenen Freitag als gestohlen gemeldet
worden. Inzwischen konnte ein Verdächtiger festgenommen werden, der von Augenzeugen als einer der Täter identifiziert wurde.

Mennoniten-Weltkongress in Paraguay

Heute begann der Mennoniten-Weltkongress in Asunción. Über 6.000 Mennoniten aus 60 Ländern treffen sich in Paraguay im Centro Familiar de Adoración. Eines der Hauptthemen ist die Schöpfung, ihre Schönheit und die Schäden, die der Mensch ihr zufügt. In Paraguay leben 32.000 getaufte Mennoniten. Diese evangelische deutschsprachige Glaubensgemeinschaft begann in den 20iger Jahren, nach Paraguay einzuwandern, um ihren Glauben frei ausüben zu können. Zur Zeit befinden sich die Mennoniten in allen Gesellschaftsschichten Paraguays, die von totaler Isolation bis hin zu den Machtzentren der Politik reicht. Die grössten Mennonitenkolonien in Paraguay befinden sich im Chaco und sind die Kolonie Menno, Fernheim und Neuland. Weitere Kolonien sind Campo 9 und Tres Palmas in Caaguazú, Volendam und andere. Die Mennoniten haben einen starken Wirtschaftszweig in der Milchproduktion aufgebaut. Sie sind auch in vielen anderen
Landwirtschaftsproduktionen tätig.

Devisenreserven auf Rekordhoch

Die Devisenreserven der Paraguayischen Zentralbank BCP befinden sich zur Zeit auf einem Rekordhoch und erreichten 3.212.200.000 Dollar. Noch nie hatte die Zentralbank mehr Reserven in ihrem Save. Gleichzeitig wird eine Stabilität in allen Wechselkursen festgestellt. Sowohl Euro als auch Dollar sind in den letzten Wochen nahezu auf demselben Kurs, auch der Real Brasiliens und der argentinische Peso haben kaum Schwankungen aufgezeigt.

Freitag, 10. Juli 2009

Kinder bedrohen Autofahrer mit der Waffe!


Wie auf dem Bild zu sehen, bedroht der kleine Junge den Autofahrer an der Kreuzung España und Brasil mit einer Waffe. Nach Angaben der ABC Color muss es sich dabei um eine Spielzeugwaffe gehandelt haben, doch die Frage ist, wie lange dauert es, bis der Junge diese gegen eine echte tauscht? Nach Beobachtungen von Reportern hat es dieser und mehrere andere Jungen geschafft, mit diesem Trick eine wesentlich grössere Geldsumme zu erhalten, als ohne das "Spielzeug". Die Situation kann in kurzer Zukunft ausser Kontrolle geraten. Die Regierung von Lugo hat bei ihrem Wahlkampf Lösungen für das Problem der Strassenkinder versprochen, doch diese scheinen weiter entfernt zu sein als je zuvor.

3,5 Kg Kokain in Kunsthandwerk für Europa


Der Staatsanwalt Oscar Delgado hat die Öffnung mehrerer Postsendungen am Flughafen Silvio Pettirossi zu Kontrollzwecken angeordnet und wurde fündig. In zwei Päckchen, die Kunstgegenstände in Form von Kühen und Stieren enthielten, waren mehrere Päckchen Kokain versteckt, die insgesamt 3,451 Kg auf die Waage brachten. Die Päckchen liefen auf dem Fliessband an dem Drogenhund vorbei, der sofort anschlug. Die Drogen wurden beschlagnahmt und die Staatsanwalt wird Ermittlungen gegen den Absender der Pakete einleiten. Die Postsendungen hatten London und Madrid als Zielort.

So günstig kann man in Asunción wohnen

Günstige Mietangebote in der Zeitung ABC Color vom 10.07.09:

Vermiete letztes Appartment nahe Flughafen, 1 Schlafzimmer, Bad, Küche, Wohn-Essraum, Autoeinfahrt. Gs. 350.000 inklusive Wasser. Tel. 0981 452369.

Fernando de la Mora, Südzone: 2 Schlafzimmer mit Einbauschränken, Bad, Wohnzimmer, Esszimmer, möblierte Küche, Waschraum, Balcon, Grillplatz mit Überdachung. Gs. 750.000 plus Nebenkosten. Ein weiteres in Ñemby mit 1 Schlafzimmer, Gs. 350.000. Tel. 0981.425905.

Zone von Identificaciones mit Telefonanschluss, Wohnzimmer, 2 Schlafzimmer, Einbauschränke, Klimaanlage, Waschplatz, Garage mit Fernbedienung, Gs. 1.300.000. Weiteres auf Mcal. López und Venezuela (nahe Deutsche Botschaft) mit Wohn-Essraum, 1 Schlafzimmer-Suite, mit Einbauschränken und Klimaanlage, halbmöbliert, Gs. 500.000. Tel. 0981 142997.

Stadtteil San Pablo nahe der Kirche San Pablo: 1 Schlafzimmer, Bad, Küche, Esszimmer, Waschplatz, inklusive Strom und Wasser Gs. 450.000. Tel. 0971. 610808 und 0972 228998 mit Andrés.

In hotelähnlichem Neubau, 1 Schlafzimmer mit Privatbad, Gs. 450.000 und 600.000 Zone Eusebio Ayala und Gral. Santos. Tel. 021 223319.

Mitten im Zentrum auf 15 de Agosto und Palma, Appartment mit 1 Schlafzimmer und Privatbad, Gs. 450.000. Tel. 0981 496527.

Zimmer für alleinstehenden Mann im Zentrum auf Alberdi und Gral. Diaz, einschliesslich Strom und Wasser nur 300.000 Gs. Tel. 021 280359 von 7 bis 12.

Appartment auf Km 10 nahe Salemma und Fakultät für 350.000 Gs., Bad mit Warmwasser, Küche, Schlafzimmer, ohne Kaution. Tel. 021.501799.

Werden die Verantwortlichen des Supermarktbrandes 2004 freigesprochen?

Der Besitzer der Supermarktkette Ycua Bolaños, Juan Pío Paiva hat eine Klage der Verfassungswidrigkeit gegen das sogenannte "Gesetz Camacho" eingereicht. Dieses sieht die Ausweitung der Verjährungsfrist auf 4 Jahre vor. Am 1. August 2004 war der Supermarkt Ycuá Bolaños auf der Avenida Artigas abgebrannt, wobei 400 Menschen starben und weitere 1000 verletzt wurden. Die Mehrzahl der Todesfälle wurde durch die Anordnung Paivas, die Türen zu schliessen, damit niemand ohne Bezahlung der Ware entkommen könne, verursacht. Damals kamen auch die Mehrzahl der Wächter, die der Anordnung nachkamen, in den Flammen ums Leben. Die Hinterbliebenen und Opfer mit Brandverletzungen kämpfen seitdem um eine Verurteilung von Paiva. Die Staatsanwaltschaft hat vor dem Obersten Gerichtshof die Zurückweisung der Klage von Paiva gefordert. Falls der Klage jedoch stattgegeben wird, verjährt die Strafsache am 1. August dieses Jahres und die Angeklagten Paiva und Sohn werden freigesprochen. Paiva war bereits von der Appelationskammer freigesprochen worden.

Erste Expo-Woche mit Erfolg vorrüber


Die erste Woche der Expo 2009, der internationalen Ausstellung für Industrie, Handel, Dienstleistungen und Viehzucht in Mariano Roque Alonso bei Asunción ist vorrüber. Mehrere Hunderttausend Besucher haben die Ausstellung schon gesehen, und der Erfolg wurde nur von den Regentagen getrübt. Wie die Aussteller vermuten, hätten noch wesentlich mehr Menschen die Expo besucht, wenn das Wetter besser gewesen wäre. Doch die Ausstellung läuft noch bis zum 9. Juli und für die zweite und letzte Ausstellungswoche wird besseres Wetter vorhergesagt. Die Expo ist jeden Tag von 10 Uhr bis Mitternacht geöffnet und kostet 12.000 Gs. Eintritt. Kinder unter 12 Jahren zahlen nicht. Die Prämierung der Tiere - Zuchtbullen und Kühe sowie der Pferde wurde wegen des Regens auf morgen Samstag verschoben.

Montag, 29. Juni 2009

Polizei wird immer unglaubwürdiger: jeden Tag mehr Beamte in Straftatenverwickelt!




In den letzten Zeiten werden die Fälle von in kriminelle Aktivitäten verwickelte Polizeibeamte immer häufiger. Polizisten werden wöchentlich unter dem Verdacht festgenommen, in Verbrecherbanden mitzumischen oder diese gar anzuführen. Immer öfter geschieht es, das "Polizeiverbrecher" von ihren eigenen Kollegen bei frischer Tat ertappt und festgenommen werden. Auch die Fälle von Erpressung gegen Polizeibeamte steigt täglich und vermitteln den Bürgern ein Gefühl des Misstrauens gegenüber der Polizei, denn man weiss nicht mehr, in wessen Händen sich das Land befindet.

Die letzten erschreckenden Fälle, die kürzlich registriert wurden, zeigen Beteiligung von Polizeibeamten im aktiven Dienst in gewalttätige Überfälle auf Privatwohnungen mit Geiselnahme, eine Vorgehensweise, die von den Verbrechern in letzter Zeit immer häufiger bevorzugt wird. Mehr als nur ein Beamter wurden von ihren Opfern bei Gegenüberstellungen klar wiedererkannt.

DIE BANDE "VERA UND ARAGÓN"

Der vielleicht spektakulärste Fall ist die Festnahme von Inspektor Héctor Ramón Delgado Dominguez (40), der mit der gefürchteten Bande "Vera und Aragón" von langer krimineller Tradition zusammenarbeitete. Delgado Domínguez wurde zusammen mit 3 anderen Komplizen am Sonntag den 21. Juni festgenommen, als sie den Überfall auf eine Privatwohnung im Stadtteil Kokureré in San Lorenzo planten. Der Beamte stand schon wegen Drogenhandels vor Gericht, und es war schon vor 2 Jahren gefordert worden, ihn aus dem aktiven Polizeidienst zu entlassen, doch bis heute leistet er Dienst in der 1. Polizeizone.

MIT REICHLICHEN VORSTRAFEN

Der Unteroffizier Gustavo Duarte Romero (Bild) wurde kürzlich öffentlich vor der Presse vom höchsten Polizeichef, Hauptkommissar Viviano Machado zur Rede gestellt, nachdem er nach einem Überfall und darauffolgender Schiesserei festgenommen worden war. In einen weiteren ähnlichen Fall ist der Offizier David Errecarte Morales (33) verwickelt, der sich seit mehreren Tagen in der sogenannten "Agrupación Especializada" bzw. Spezialeinheit der Polzei unter Arrest befindet. Er wurde von den Opfern als ein Mitglied der Bande identifiziert, die am 12. Juni im
Stadtteil San Vicente einen Überfall mit Geiselnahme auf eine Privatresidenz verübte. Dort raubte die Bande über 5.000 Dollar in bar, Schmuck und ein Fahrzeug, dass kurz darauf zurückgelassen wurde. Einer der Komplizen des Polizeiverbrechers, so stellte sich später heraus, war ein Mann mit Haftbefehl und 5 Vorstrafen.Errectarte Morales war auch zuvor schon wegen Überfalls und schwerer Erpressung vor Gericht gestellt worden, wie aus den Polizeiakten hervorgeht. Um
die Situation noch zu verschlimmern, wurde der Beamte dabei erwischt, als 2 Mitglieder seiner Bande, die vorgaben, einfache Besucher zu sein, eine Pizza in den Ort seiner Inhaftierung einschmuggeln wollten, die Kokain enthielt.Aber auch Beamte von weitaus niedrigerem Rang wie Unteroffiziere werden immer häufiger in Kriminaltaten verwickelt. So sieht man auf dem Bild den
Unteroffizier Sergio Sosa (links) und den Unteroffzier José Dávalos am Ausgang der Staatsanwaltschaft Nr. 1 sprechen, wo beide letzten Donnerstag im Zusammenhang eines Falls von Erpressung vorgelanden waren. Ein weiterer Beamte ist Sergio Yamil Espínola López (24), der bei der Spezialeinheit PUE im Dienst steht. Der Polizist wurde als einer der Mitglieder einer Bande identifiziert, die am 15. Juni eine Residenz im Stadtteil San Pablo überfielen.
Nach Angaben der Ermittler hat der junge Polizist und seine Bande eine Beute von über 33 Millionen Guaranies gemacht. Ausserdem flohen sie in dem Privatwagen der Familie, den sie kurze Zeit später verlassen zurückliessen. Obgleich der junge Beamte alle Anschuldigungen zurückwies und bekräftigte, ein ruhiges Gewissen zu haben, hat die Staatsanwaltschaft ihn wegen schweren Raubes angeklagt.

Ein weiterer Polizist mit demselben Rang namens Macial Bogarín verdún (20), von dem Kommissariat 24 Central von San Antonio, wurde am Dienstag den 28. April nach einer längeren Verfolgung im Zentrum von Ñemby festgenommen, nachdem er gleich mehrere Personen hintereinander überfallen hatte. Ein weiterer Unteroffizier namens Mario Pastor Páez Acosta von dem Komissariat Nr. 10 von Mariano Roque Alonso war als Täter eines bewaffneten Raubes eines Motorrads in San Lorenzo identifiziert worden. Der inzwischen desertierte Beamte wurde bis heute noch nicht festgenommen, obgleich es einen Haftbefehl gegen ihn gibt.

Ein weiterer beschuldigter Beamte ist Gustavo Arnaldo Duarte Romero 826), der am 30. Dezember letzten Jahres nach einer Schiesserei auf der Avenida Republica Argentina in Asunción festgenommen wurde. Dieser hatte mit einem Gefängniswächter von Tacumbú einen Überfall durchgeführt, wobei Letzterer bei dem Schusswechsel mit der "echten" Polizei ums Leben kam.

ERPRESSUNGEN IN DER POLIZEI

Der letzte Fall von Erpressung, in den Polizeibeamte Paraguays verwickelt waren, wurde am vergangenen Montag den 22. Juli registriert, als der Unteroffizier Sergio Andrés Sosa Leguizamón (24) und sein Kollege José René Dávalos Galeano (30) von der Schwester eines vermeintlichen Mörders beschuldigt wurde, die Summe von 5 Millionen Gs. verlangt zu haben, damit ihr Bruder unbehelligt bleibt und nicht festgenommen wird. Die beiden Polizisten stehen in dem Komissariat 53 von Central des Stadtteils Laurelty von San Lorenzo im Dienst und sind beide Nachbarn der Denunziantin, die in Capiatá wohnt. In dem Fall ist seinerseits der Unteroffizier Víctor Brítez als Zeuge vorgeladen. Brítez selbst hat jedoch für 600.000 Gs. gerade dasselbe Motorrad erworben, auf dem der vermeintliche Mörder unterwegs war.

Die Statistik ist erschreckend: Im Jahr 2007 waren insgesamt 253 Polizisten in Straftaten verwickelt, im Jahr 2008 waren gar 407 Fälle. In diesem Jahr wird die Statistik nicht viel besser ausfallen: Im Januar wurden 28 Fälle registriert, im Februar 32 und im März 21 Fälle.

Link zum Originalartikel:

Samstag, 27. Juni 2009

Gebäudebrand in Ciudad del Este


Im 6. und letzten Stockwerk des Gebäudes Lion im Zentrum von Ciudad del Este ist heute morgen ein Brand ausgebrochen. Feuerwehr aus Ciudad del Este, Hernandarias, Presidente Franco und sogar aus dem benachbarten Foz do Iguazú (Brasilien) arbeiteten mehrere Stunden fieberhaft, bis der Brand am Nachmittag schliesslich unter Kontrolle gebracht werden konnte. Alle benachbarten Strassen um das Gebäude waren abgesperrt worden, ausserdem wurde der gesamte Häuserblock evakuiert. 4 Personen wurden mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Brand ist nach Angaben der Feuerwehr durch einen Kurzschluss verursacht worden. Über die Höhe der Schäden ist noch nichts bekannt geworden. Diese Woche hatte es bereits im Mercado 4 von Asunción einen Grossbrand gegeben, der ebenfalls durch einen Kurzschluss verursacht worden war.

Montanaro aus dem Gefängnis entlassen


Sabino Augusto Montanaro wurde nach 2 Tagen Haft im Gefängnis von Tacumbú entlassen und in seine Residenz gebracht. Nachdem die Familie einen Habeas Corupus und seine Freilassung beantragt hatte, wurde diesem stattgegeben, denn das Gesetz besagt, dass Personen über 70 Jahre nicht inhaftiert werden dürfen. Montanaro steht nun in seinem Haus unter Hausarrest.

Regierungskrise: Liberale wollen Koalition verlassen


Das Komitee der Liberalen Partei PLRA will am Dienstag beschliessen, ob man weiterhin in der Regierungskoalition "Alianza Patriótica para el Cambio" (Patriotische Allianz für den Wechsel) bleiben soll oder nicht. Der Streit war bei der Wahl des neuen Kongressvorsitzenden Miguel Carrizosa entstanden, wo mehrere kleinere Parteien aus der Allianz wie Patria Querida sich mit den Oviedistas und Colorados zusammentaten, um ihren Kandidaten zu unterstützen. Dies
könnte die schwerste Regierungskrise werden, welche die neue Regierung von Präsident Lugo zu bestehen hat. Einige Experten spekulieren bereits mit dem Zerfall der Regierung und Neuwahlen.

Paraguayische Wirtschaft schrumpft am schnellsten in der Region

Die lange Trockenheit, die Paraguay im letzten Trimester 2008 und dem esten Trimester dieses Jahr heimsuchte, ist einer der Gründe, warum die Wirtschaft schneller schrumpft als in den anderen Ländern des Mercosur. Die Wirtschaftsleistung ist nach Angaben der Zentralbank zwischen Januar und März um 4,1% zurückgegangen. Damit ist Paraguay bedeutend schlechter dran als Brasilien, Argentinien und Uruguay. Auch der immer stärker werdende Schmuggel ist einer der Gründe, ebenso wie die weltweite Finanzkrise.

Roberto Sosa will seinen Bruder weiter suchen

Der paraguayische Staatsbürger, der von bolivianischen Polizisten illegal auf nationalem Gebiet festgenommen wurde, hat im Radio angekündigt, er wolle seinen vermissten Bruder weiterhin suchen. Roberto und Lorenzo Sosa waren 80 Km von der bolivianischen Grenze von ihren Ex-Arbeitgebern und Polizei des Nachbarlandes auf einer Estancia festgenommen worden, nachdem sie mit dem Motorrad ihres Chefs nach 8 Monaten Arbeit ohne Lohn geflohen waren.
Während Roberto entkommen konnte, ist vom Schicksal Lorenzos weiterhin nichts bekannt. Auf diesen waren bei seiner Flucht über 20 Schüsse abgegeben worden. Sosa sagte, er habe kein Geld und kein Transportmittel, um seinen Bruder im Chaco suchen zu können und bat über die Station 789 AM um Unterstützung. Unterdessen wurde in dem bolivianischen Ort Villa Montes der Fund einer Leiche eines Paraguayers gefunden. Roberto will nun dorthin reisen, um
zu sehen, ob es sich um seinen Bruder Lorenzo handelt.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Einlieferung von Montanaro ins Gefängnis ist gesetzeswidrig


Die Einlieferung des Ex-Innenministers Sabino Augusto Montanaro ist laut paraguayischem Gesetz nicht zulässig, denn er Angeklagte ist bereits 87 Jahre alt. Im Gesetz heisst es jedoch, dass Personen über 70 Jahre nicht ins Gefängnis eingeliefert werden dürfen, sondern unter Hausarrest gestellt werden müssen. Die Familie Montanaro hat Einspruch dagegen erhoben. Bisher ist die Justizkommission, die über den Einspruch entscheiden soll, noch nicht zusammengekommen. Die Entlassung des Ex-Ministers soll jedoch innerhalb von 24 Stunden entschieden werden. Montanaro wurde gestern aus dem Polizeihospital ins Staatsgefängnis Tacumbú überführt, wo Dutzende Menschen demonstrierten und den ehemaligen "Starken Mann" des Stroesser-Regimes sehen wollten. In seinen mehr als 20 Jahren als Minister sind zahlreiche Personen verschwunden oder in den Kellern von "Investigaciones" zu Tode gefoltert worden. Montanaro gilt als einer der blutrünstigsten Funktionäre der Diktatur von 1954 bis 1989.

Grossbrand im Mercado 4 in Asunción


Ein Grossbrand hat gestern abend Dutzende Marktstände im Marktgelände Nr. 4 in Asunción zerstört. Der Brand brach nach Angaben der Feuerwehr durch einen Kurzschluss im Geschäft namens "Proveeduría Perú" auf der Ecke Rodriguez de Francia und Peru aus. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, doch der Sachschaden liegt in Millionenhöhe und betrifft nahezu 500 Händler. Das Feuer begann gegen 20:30 in dem genannten Geschäft. Der Nachtwächter Mariano Borja (60) hörte einen lauten Knall in der "Proveeduría Perú" und kurze Zeit später sah er Rauchwolken aus dem Geschäft quellen, worauf er sofort die Feuerwehr und Polizei alarmierte. Obgleich die Feuerwehr auch schon 10 Minuten später mit 10 Wagen eintraf, dauerte es Stunden, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Es sind hauptsächlich Holzbaracken und Holzstände abgebrannt, wo Früchte, Gemüse, Milchprodukte und andere Lebensmittel verkauft werden. Dank der raschen Grossaktion der Feuerwehr konnte ein noch grösserer Schaden verhindert werden.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Montanaro wurde ins Staatsgefängnis Tacumbú eingeliefert


Der ehemalige Innenminister des Stroessner-Regimes, Sabino Augusto Montanaro wurde auf richterliche Anweisung aus dem Polizeihospital Rigoberto Caballero ins Staatsgefängnis Tacumbú gebracht. Die Familie hatte bis zur letzten Minute versucht, die Inhaftierung Montanaros zu verhindern und seine Freilassung gefordert. In einem Habeas Corpus verlangte die Familie, den Ex-Minister wegen seines Alters und Gesundheitszustandes auf freien Fuss zu setzen. Man
argumentierte, Montanaro habe sich nach 20 Jahren Exil in Honduras freiwillig der Justiz gestellt und daher gäbe es keine Fluchtgefahr. Eine Sekretärin der Ministerin Alicia Pucheta de Correa hatte dann der Polizei die Anweisung gegeben, die Einlieferung von Montanaro zu stoppen. Doch auch diese Aktion verhinderte die Inhaftierung von Montanaro nicht. Er wird des Mordes durch Folter an Mario Schaerer Prono im Jahre 1976 angeklagt.

Deutscher mit Kopfschuss bei Überfall in Guairá schwer verletzt

Ein Deutscher liegt nach einem Überfall in seinem Haus mit einem Kopfschuss schwer verletzt im Koma in einem Privatsanatorium in Asunción. Das Opfer und seine Frau wurden in ihrem Haus im Distrikt Mbocayaty bei Villarrica von den Gangstern überfallen. Das Opfer ist Franz Josef Rudolf Schels, 45, der bei dem Überfall mit einer Schrotflinte Kaliber 12 mm ins Gesicht geschossen wurde. Der Überfall ereignete sich am vergangenen Freitag gegen 18:00 Uhr in dem Wohnhaus des Paares im Dorf Capitan Samudio, Distrikt von Mbocayaty del Guairá, ca. 15 Km von Villarrica. Franz Josef Schels und seine Frau Margit Inge Menzel befanden sich in ihrem Haus, als sie von 4 mit Schrotflinten und Revolvern bewaffneten Banditen überrascht wurden. Einer der Gangster hatte eine Kampfuniform an und schoss Schels ohne jede Vorwarnung ins Gesicht. Das Geschoss verletzte die linke Gesichtshälfte des Opfers. Anschliessend fesselten die Banditen Frau Inge Menzel und sperrten sie in ein Zimmer ein. Dann raubten sie Schmuck, einen Computer, einen Fernseher, eine Musikanlage und eine Waffe und luden die Beute in das Auto der Opfer, ein Geländewagen der Marke Nissan Terrano und flohen. Der Wagen wurde gegen 09:00 Uhr morgends im Stadtteil Santa Lucía in Villarrica gefunden. Das Opfer wurde dann zunächst in ein
Privatsanatorium nach Villarrica gebracht, anschliessend in die erste Hilfe nach Asunción und schliesslich ins Sanatorium San Roque in Asunción, wo er sich seitdem im Koma befindet. Schels ist Hersteller von Ultraleichtflugzeugen und lebt seit etwa 4 Jahren in Paraguay. Link zum Originalartikel:
http://www.abc.com.py/2009-06-24/articulos/533792/asalto-deja-en-coma-a-un-ale
man-en-el-guaira

Dienstag, 23. Juni 2009

Der gefolterte Ex-Komissar Alfredo Cáceres packt aus!













"Bower ist ein Verrückter, der unerklärlicherweise noch frei herumläuft"

Teil 2 des Interviews der ABC Color und des im Mai 2000 schwer misshandelten
ehemaligen Polizeikomissars Alfredo Cáceres. "Das einzige, was ich mir wünsche ist, dass dieser miserable Mann nicht vor der Justiz entkommt und das auch alle anderen, die in diese Barberei verwickelt sind, eine Strafe bekommen. Dies sind Basilio Pavón, Mercardo Palacios und Osvaldo Vera. Ich sehe es schon kommen, wenn Bower keinen Ausweg mehr sieht, wird er entkommen. Er ist ein Feigling." Wie er weiter berichtete, hat Bower sogar Offiziere vor ihren
Untergebenen mit den Füssen getreten. "Er hat die Polizeiinstitution bis aufs Unterste erniedrigt. Und viele haben sich bestechen lassen. Der General Quiñónez Imas hatte berichtet, dass der Senator Juan Carlos Galaverna in dieser Nacht des 18. Mai 2000 den Befehl gegeben hatte, das Feuer auf die Panzerwagen zu eröffnen, die ins Zentrum gekommen waren."
x - Es war ein grosses Risiko, das Wachbuch aus der Wache der Marine zu schmuggeln und es der ABC zu übergeben. Wer weiss, was man ihnen noch angetan hat, denn dieser Candia wurde als Verteidigungsminister noch prämiert...
x - Für die Offiziere ist es eine Beleidigung, dass diese Leute unter der Führung von Walter Bower und Miguel Angel Candia die Einheit beschmutzt haben, indem sie diese Schweinereien dort getan haben.
x - Es gibt schwerwiegende Beweise, aber alle sind auf freiem Fuss...
x - Letzte Woche hat Bower ja wieder den Prozess gestoppt, indem er versicherte, er sei nicht rechtzeitig benachrichtigt worden und dass sein Anwalt Alvaro Arias eine andere Audienz hatte. Als wir die Treppe heruntergingen, trafen wir diesen Anwalt. Wir haben sogar mit ihm gesprochen.
x - Ist der Arm dieser Leute noch sehr lang?
x - Er macht sich lustig, führt uns an der Nase rum. Wir müssen es einmal schaffen, dass wir Verurteilungen für solche Leute erreichen. Er schien fast mit Drogen vollgepumpt. Hat den Kommandanten geradezu überrannt. Hat die Hauptkomissare um 1 oder 3 Uhr nachts ausgewechselt. Mich hat er mal um halb 3 ausgewechselt. Und hat die Offiziere vor den Untergebenen getreten. Er ist ein Verrückter, der unglaublicherweise frei herumläuft.
x - Diese Regierung (von González Macchi) hat Oppositoren, Reporter, Intellektuelle bestochen, um irgendeinen Vorteil zu erlangen...
x - Da sind unglaubliche Dinge geschehen, man sah Kameraden andere Kameraden foltern, alles um diesen Abschaum zu befriedigen.
x - Aber hatten die denn eine andere Alternative als Gehorsam? Da hiess es doch, Hosen runter, Fortschritt machen oder auf der Strasse landen, das war doch die Regel damals.
x - Ja, so war es. Heute hat der Kommandant schon gar nicht mehr die Autorität, jemanden zu ermahnen, denn dieser sieht ihn nicht mehr als seinen Chef an. Das muss heute über andere Wege geschehen.
x - Wer hat denn das gesagt, dass ihr Polizeioffiziere in jener Nacht vom 18. Mai 2000 im Hauptquartier anzutreffen sein würdet?
x - Die Untergebenen haben gesagt, dass ich sie in keinem Moment entwaffnet oder bedrängt hätte. Sie sagten, ich hätte die Sicherung des Hauptquartiers und des Kongresses angeordnet, weil die Panzer kamen. Sie haben bestätigt, dass ich den Polzeichef angerufen habe und ihn nicht erreichen konnte.
x - Wo waren denn alle?
x - Sie kamen alle mit Bower. Man hatte mich schon festgenommen. Ich war mit einer Handschelle ans Handgelenk eines Komissars, Cayo Núñez, gefesselt. Mit allen Mitteln, mit Gewalt, wollten sie mich auf die Strasse führen. Ich habe mich geweigert. Ein anderer Komissar, Vázquez, sagte ihm, auf der Strasse könnten sie mich töten. "Ich habe Befehle", antwortete Núñez
x - Wer war denn dieser, ein A...lecker des Ministers?
x - Der Komissar der Neunten. Der Komissar Miguel Angel Rojas sagte ihm, er habe schon mit dem Minister gesprochen, aber der andere wollte mich auf jeden Fall mitnehmen. Dann sind wir nach Presidente Franco. So um halb 2 kam Bower mit seinen Leuten: Der Vizeminister Chase und Komissar Blas Chamorro. Dann kamen noch der Kommandant Casto Guillén, ein Unteroffizier und 30 bis 40 Komissare aus Asunción.
x - War das vorbereitet?
x - Ich war total verunsichert, schockiert. Plötzlich kam Bower zu mir und schrie:"Bereite du dich vor, zu kämpfen. Feigling, Mistkerl. Wir werden kämpfen. Nichtsnutz, Oviedista, Blödmann!" Er deutete einen Schlag in mein Gesicht an. "Nehm die Mütze ab", schrie er. Ich hob meine linke Hand, denn die rechte war ja an Núñez festgeschnallt, und als ich mir die Mütze abnehmen wollte, schlug er zwischen meinen Kopf, meine Hand und die Mütze und die Mütze flog in hohem Bogen auf den Boden. Das ist ein Beispiel für einen der erniedrigsten Aktionen gegen einen Uniformträger. Dann hat er angeordnet, dass man uns ins Marinekommando bringe. Unter den Verhafteten erkannte ich den Komissar Aurelio Franco, der auch in der 1. Zone festgenommen wurde. Der hatte auch mit Chamorro gesprochen. Aber Chamorro, Polizeichef der 1. Zone, ist nie
erschienen.
x - Er wurde dann aber als Kommandant bestätigt...
x - Ich hörte, dass man Casto Guillén befahl, die Brüder Verlerio und Miguel Angel Figueredo zu verhaften. Dann hat man mich auf die Camioneta geschafft und zur Marine gebracht. Während der Fahrt hat einer meiner Kameraden zu Basilio Pavón gesagt: "Du bist absolut schamlos", und er hatte ironisch geantwortet, er habe ja Befehle vom Minister und dürfe so handeln.
x - Und wie stehen Sie heute als Polizeibeamter da?
x - Ich wurde vom Dienst verabschiedet. Ich habe gerichtliche Schritte eingeleitet, um wieder aufgenommen zu werden. Unter Nicanor Duarte Frutos sind die anderen alle wieder aufgenommen worden, sowohl Militärs als auch Polizisten, aber ich nicht.
x - Nach wieviel Jahren Polizeidienst?
x - Es waren 32 Jahre.
x - Das muss eine Entschädigung geben. Es ist bewiesen, dass es sich um Staatsterror handelte.
x - Das war Staatsterror, angeführt vom Innenminister Walter Bower und dem Verteidigungsminister Nelson Argaña. Sie wussten, was passieren würde. Stellen Sie sich vor, ein Verrückter hätte die Polizei befehligt und die Panzer beschossen, wieviel Tote hätten wir gehabt.
x - Was denken Sie, was die vorhatten?
x - Wir hatten schon eine Vermutung, was passieren würde. Es waren 2 Gruppen. Im März 2000 brachten sie die Campesinos nach Asunción zu Demonstrationen. Es war auffällig, wie oft der Komissar Fugueredo den Senator Galaverna im Kongress besucht hat...
x - Ein Umsturz von Galaverna?
x - Um Staatspräsident zu werden, denn in dem Moment war er ja Kongresspräsident.
x - Galaverna mit wem?
x - Sie wollten ja die Wahlen zur Bestimmung des Vizepräsidenten nicht. Sie wollten eine Situation wie 1999 schaffen und dass man den Ausnahmezustand ausrufe. Die Colorados waren geteilt.

(Zur Erläuterung: der rechtmässige Staatspräsident war ja Raúl Cubas Grau -Oviedo-Anhänger-gewesen, der zurücktreten musste, worauf der Vizepräsident Luis González Macchi - aus dem Argaña-Lager- der Staatschef wurde. Dritter in der Liste ist der Kongresspräsident, falls beide anderen ausfallen.)

x - Der Beweiss ist, dass Yoyito (von der liberalen Opposition) gewann. Die Anhänger von Oviedo hatten für ihn gestimmt.
x - Man sagte damals mit vorgehaltener Hand, dass Nelson Argaña behauptete, man würde in weniger als 24 Stunden González Macchi absetzen und seinen Bruder Félix Argaña zum Präsidenten ernennen...
x - Klar, die Argañas wollten den kompletten Sieg sichern..
.x - Und das war González Macchi und Bader Rachid Lichi zu Ohren gekommen. Und so kam es, dass diese nicht die Kampagne von Argaña unterstützten. Man sagte, es gäbe viel Geld für die Liberalen, damit diese die Wahl gewinnen, aber mit der Bedingung, dass sie nicht die Regierungsmacht reklamieren. González Macchi wusste, was die Argañas planten. Er hat ihnen den Rücken gekehrt und Argaña verlor. So war dann auch das Argaña-Lager unter sich zerstritten.
x - Und der Putschversuch war, um Galaverna zum Präsidenten zu machen?
x - Genau. Erinnern sie sich, dass Galaverna vor dem Ende seiner Amtszeit als
Kongressvorsitzender im Jahr 2000 forderte, dass González Macchi der politische Prozess gemacht wird? Der Kandidat von denen war da schon Nicanor Duarte Frutos.
x - Und warum hat das nicht geklappt?
x - Weil Nicanor diesen Schachzug schon eraten hatte und Galaverna dann nicht in der Forderung nach einem politischen Prozess für González Macchi unterstützte. Erst so konnte dann die saubere Kandidatur von Duarte Frutos beginnen. Galaverna hat sich selbst im Radio verraten. Das war aufgenommen. Er sagte, dass mehrere Militärs und ranghohe Polizeioffiziere ihm angeboten hatten, Präsident zu werden. Das ist sogar in der Aussage von General Quiñónez festgehalten, der berichtet hatte, Galaverna habe in der Nacht vom 18. Mai Befehl gegeben, das Feuer auf die Panzer zu eröffnen. Es hätte zahlreiche Tote gegeben. Das wäre eine Katastrophe geworden...
x - Und dann hat man den Putschversuch Oviedo in die Schuhe geschoben, wie immer...
x - Man wollte ihn auf jeden Fall darin verwickeln. Als man mich gefoltert hat, haben sie darauf bestanden, dass ich gegen Oviedo aussage.
x - Das war aber ein kindischer Putschversuch, wo die Haupttäter Militärs ausser Dienst waren...
x - Ja, was für einen Putsch soll man denn mit Militärs oder Polizei im Ruhestand machen? Man hat sich einiger unzufriedener Militärs und Polizisten bedient, um dieses Szenarium aufzubauen.
x - Pure Naivität.
x - Es ist absurd, einen Putsch mit Leuten im Ruhestand zu machen.
x - Das hat ja schon einmal General Regis Romero gesagt, wer in den Ruhestand geschickt wird, ist dann wie gelähmt...
x - Ja, so ist es. Man muss eine starke politische Macht haben, eine unzufriedene Bevölkerung, die Mehrheit der Medien unter Kontrolle. Und dann müssen die Kommandanten noch mehrheitlich einverstanden sein..
x - Die Polizei müsste komplett auseinandergenommen werden, um neu zu beginnen, sagt der Anwalt Mario Elizeche?
x - Mit mehreren Ex-Kommandanten haben wir das Thema untersucht. Von den 12 - 13.000 Polizeibeamten im aktiven Dienst könnte man nach ausführlicher Prüfung vielleicht 2 bis 3.000 herausnehmen, mit denen man aufrichtig arbeiten könnte. Sowas geht heute nicht.
x - Es gibt immer mehr Polizeigangster oder Mittäterschaft
x - Ein Verbrecher, der im Grossraum Asunción aktiv ist, hat Polizeischutz. Erst wenn wir Kommandanten haben, die gnadenlos auf sie losgehen und von denen sie wissen, dass es ernst wird, erst dann werden die Verbrecher gehen. Wir unter uns Polizisten wissen alles über die Kameraden: ob er frei hat, ob er nach Hause ging, ob er im Komissariat schlief. Ob er ein Fahrzeug für 6.000 oder 12.000 Dollar kaufte, und wo er das Geld her hat. Wir wissen alles. Aber heute geht jeder seiner eigenen Nase nach. Bower und Nelson Argaña, diese beiden, haben die öffentlichen Kräfte in den Abgrund gezogen und laufen frei und unbehelligt herum.
x - Wenn ihnen heute der Präsident sagen würde, "bringen sie mir die Polizei wieder in
Ordnung", was würden sie tun?
x - Ich habe die "internen Angelegenheiten" studiert. Habe mich beim FBI spezialisiert.
Der Direktor für interne Angelegenheiten muss ein Polizist im Ruhestand sein, der
direkt vom Präsidenten abhängt und dessen Befehle ausführt. Er darf nicht vom
Polizeikommandanten abhängen, denn dann wird nur gemacht, was der Kommandant
anordnet.
x - Viele Polizeigangster sind wieder auf dem Vormarsch...
x - Das Erbe von Bower hält an. Viele haben richtige Gangsterbanden gebildet. Sind
verantwortlich für Raubüberfälle auf Banken, Finanzierungsgesellschaften und
Geldtransporte. Der Überfall auf dem Flughafen, erinnern sie sich? Wenn es keine
Mittäter bei der Polizei gibt, dann gibt es auch keinen Überfall. So glasklar ist das...

Sonntag, 21. Juni 2009

Foltervorwürfe gegen Walter Bower: Betroffener liefert erschütternden Bericht




Walter Bower war Innenminister der Regierung von González Macchi (1999-2003), wie der Komissar Alfredo Cáceres, einer seiner Opfer berichtete. Er wurde im Beisein von dem Kommandanten der Marine Miguel Angel Candia im Marinehauptquartier am 21. Mai 2000 brutal
gefoltert. Cáceres berichtet in den folgenden Zeilen von seiner schmerzhaften Erfahrung und identifiziert alle seine Peiniger. Wie er sagt, wartet er nur auf die öffentliche Anhörung im Gericht, die durch juristische Schikanen des mächtigen Ex-Ministers erneut auf August vertagt
wurde. "Das einzige, was ich verlange ist, dass er nicht entkommt", sagte Cáceres. Nachfolgend das Interview mit einem Reporter der Zeitung ABC Color.
x - Warum hat man sie in diesen angeblichen Putsch im Mai 2000 verwickelt, der mit ihrer Folter endete?
x - Wie ich ihnen schon zu anderer Gelegenheit berichtete, hat man mich durch den Kommandanten ins Polizeihauptamt (Central de Policia) rufen lassen, wo ich mich präsentieren sollte. Ich hatte meinen Dienst an diesem Tag beendet und war auf dem Heimweg. Dann
geschahen folgende Dinge. Panzer fuhren im Zentrum auf. Im Polizeihauptamt war kein Vorgesetzter zugegen. Ich konnte niemanden auffinden, und da habe ich als Dienstältester laut Vorschrift gehandelt. Diese besagt, dass bei Chefs, Gruppenleiter usw. der Dienstälteste das Kommando übernimmt, mit denselben Rechten eines Kommandanten, was ich dann unwissend tat. Es war niemand anders zugegen. Im Morgengrauen des 19. Mail 2000 haben sie mich dann in das Marinehauptquartier gebracht.
x - Dort, wo der Maior Reinaldo Servín inhaftiert ist?
x - Ja, genau dort. Zuerst haben sie mich in ein Büro gebracht, wo sich Präsident González Macchi befand. Dort waren auch Senator Juan Carlos Galaverna und Justizminister Silvio Ferreira. Der Präsident hat mir einige Fragen gestellt. Dann kam Walter Bower. Dann haben sie mich in ein anderes Büro gebracht, nachdem sie alles aus dem Raum entfernt hatten. Ich war dort wie ein Hund gefangen, ohne Bett, kein Fenster, ohne Nichts für 3 Tage: Freitag, Samstag und Sonntag.x - Wann hat man sie gefoltert?

x - Ab dem Sonntagabend, den 21.Mai. Ein Marineoffizier öffnete die Tür und sagte zu mir: "Da kommen die von der Polizeijustiz für eine Aussage". Ich fragte ihn auf Guarani: "Um diese Zeit?" Ich vermutete schon das Schlimmste. Hinter ihm kam eine weitere Person in Zivilkleidung herein, ein grosser dunkelhäutiger Mann von etwa 25 oder 26 Jahren. Der sagte auf Guarani barsch zu mir: "Dreh dich um. Gegen die Wand". Ich fragte ihn, warum. "Umdrehen, hab ich gesagt", schrie er. Er stiess mich gegen die Wand. Sofort gab er mir einen heftigen Schlag, mit beiden geöffneten Handflächen auf die Ohrmuscheln. Das war ganz überraschend, ich hatte es nicht erwartet. Sofort
war ich ganz benommen. In meinen Ohren war ein starkes Pfeifen. Das war wie eine Explosion. Da hat er mir die Hände mit einem Seil hinten auf dem Rücken zusammengebunden und die Augen mit einem Klebeband verbunden. Dann führte er mich aus dem Raum. Er brachte mich in ein anderes Zimmer. Er befahl mir, mich hinzuknien. Dann riss er meine zusammengebundenen Arme mit Gewalt nach oben. Das hat mir einen ungeheuerlichen Schmerz bereitet. Er setzte sich auf meinen Rücken und riss erneut meine Arme nach oben. Dann schlug er wieder auf meine Ohren. Dabei wird einem total schwindelig, man ist hilflos. Dann hat eine andere Person erneut meine Arme mit Hebelwirklung nach vorne gerissen. Der Schmerz, der das verursacht, ist unerträglich. Ich schrie und flehte, dass man aufhöre. "Bitte, hören Sie auf"! flehte ich sie an. "Sei ruhig. Du wirst schon alles singen, was du weisst"! schrie er. Er fragte, "wer hat das finanziert?"
Ich sagte ihm, man habe mich lediglich ins Polizeihauptamt bestellt. "Wer hat das finanziert, Carajo!", schrie er und versetzte mir einen Tritt. Wieder auf dem Boden, setzte er sich erneut auf meinen Rücken und bog mir die Arme nach vorne. Ich schrie wie am Spiess. Durch die Fragen, die sie mir stellten, merkte ich, dass im selben Zimmer auch der Polizeioffizier Jorge López misshandelt wurde. Sie wollten von mir eine Aufzählung. Bei jeder Weigerung verbogen sie mir erneut die Arme.

x - Wen konnten Sie dort identifizieren?

x - Ich selbst konnte die Stimme des Komissars Basilio Pavón von dem Komissariat 11 identifizieren, der mir Fragen stellte. Er fragte mich nach Telefonnummern. Wenn ich nicht antwortete oder etwas falsches sagte, bogen sie erneut meine Arme nach oben, was so
furchtbaren Schmerz verursacht. Das musste ich für 3 Stunden aushalten.

x - War der Marinekommandant diese Nacht dabei?

x - Ja, das war er. Miguel Angel Candia, ein Feigling, verantwortungslos. Der müsste auch in Haft sein, weil er diese Folter unterstützt hat. Ausserdem war noch der Fregattenkapitän Juan Alberto Benítez Benítez anwesend, zu der Zeit Kommandeur der Marineinfanterie. Walter Bower war an der Tür, wie mir der Offizier López sagte. Ich erkannte die Stimme von Bower, als er sagte "Ok, das ist genug". Ich merkte, dass zahlreiche Leute den Raum verliessen.
x - Leute, die diese Vorführung genossen?

x - Als sie mich aufstellten und rausführten, konnte ich durch einen Spalt zwischen Augen und Nase Basilio Pavón neben Bower sehen. Sie haben mich so misshandelt, dass auch das Klebeband auf meinen Augen etwas verrutscht war. Dann hat eine Person ein Geräusch mit zwei Kabeln gemacht, dass sich anhörte wie ein Kurzschluss durch zwei offenliegende Kabel. "Er hat einen festen Hintern", sagte jemand. Dann hat mir jemand den Hosenschlitz aufgemacht. Ich dachte in Panik: Jetzt werden sie dich vergewaltigen. Ich setzte mich vor Angst auf den Boden. Dann hörte ich erneut die Stimme von Bower: "Drück ihm die Hoden zusammen". Sie quetschten sie für ein bis zwei Minuten. Ich schrie vor entsetzlicher Qual. Sie zogen mich hoch und schliffen mich zurück zu meinem Haftzimmer. "Wir kommen wieder", drohten sie.

x - Wie spät war es da?

x - So ungefähr halb ein Uhr nachts. Am nächsten Tag kam ein Arzt, Antonio Gómez, der mir das Medikament "Flogiatrín B3, B12 brachte, um es alle 8 Stunden einzunehmen. Er sagte, ich sei überall verletzt. Am 25. Mai haben sie mich in die sogenannte Agrupación Especializada gebracht, nachdem ich vor der Corte Suprema vorsprechen musste, wo ich die Folter denunzierte. Der Gerichtshof hat erst am 26. angeordnet, mich in die Agrupación Especializada zu bringen. Sie waren schon einen Tag vorher gekommen. Ich musste meine Verlegung unterschreiben, aber unter unsere Unterschrift war die Anmerkung angebracht, dass wie dem Direktor für Polizeijustiz, Franco Ferreira, übergeben wurden, ohne Anzeichen von körperlicher oder seelischer Misshandlung. Das hat ein Arzt mit unterzeichnet.

x - Es ist immer ein Arzt zugegen, der die Folterspuren untersucht...

x- Sie haben unter unsere Unterschrift geschrieben, was sie wollten.

x- Das muss eine Person aus der Umgebung der Verteidigung von Bower und Candia gewesen sein

.x - Und von Alberto Benítez Benítez, der mitverantwortlich ist für das, was geschehen ist. In dem Schriftstück hiess es "die unten unterzeichnenden" und wir, die Misshandelten, haben oben unterschrieben. Aber Lügen haben kurze Beine.

x - Hat sie irgendeine Menschenrechtsorganisation besucht? Denn zu dieser Zeit haben ja alle González Macchi unterstützt...

x - Niemand, ausser einem Repräsentanten des Internationalen Roten Kreuzes. Das war Gerald Peitinet, regionaler Vertreter. Dieser sagte mir, er habe mit dem Wirtschaftsgesandten der US-Botschaft gesprochen.

x - McFarland...

x - Sicherlich war es der. Er sagte, dieser habe berichtet, dass in der Nacht des 18. Mai das FBI die Situation gerettet habe, weil sie diese Krise gut gemanagt haben..

.x - Hat er das über sie gesagt?"

x - Ja, weil ich vom FBI trainiert worden bin

.x - Wer war noch unter ihren Peinigern?

x - Walter Bower, Basilio Pavón, Merardo Palacios, Osvaldo Vera. In den Stunden der Folter waren auch noch Vizeminister Gabriel Chase, Kommissar Víctor Agüero, Carlos Giménez von der Artillerie und ein weiterer Polizist namens Giménez dabei.

x - Wurden noch mehr Leute gefoltert?

x - Natürlich. Ein Offizier Jorge López, der von dem Komissariat 11 zur Marine gebracht wurde.
x - Hat Bower auch im Komissariat 11 foltern lassen?

x - Dort hat man den Komissar Emilio López gefoltert. Der Unteroffizier Escurra wurde verschont.
x - Haben sie ihn nicht misshandelt?

x - Nein, ihn nicht. Man hat den Offizier Jorge López, den Unteroffizier Fabián Ojeda, Rafael Sosa mit Rissen in der Fusssohle, Ricardo Báez, Unteroffizier Lorenzo Genes, Unteroffizier Reinaldo Insfrán und Komissar Emilio López Villarlba misshandelt. Dieser wurde wirklich grausam behandelt, ebenso wie Unteroffizier Próspero Arévalo Ayala, Hauptkomissar Wilson Ojedo. Ein Komissar namens Miguel Angel Figueredo konnte sich auch retten.

x - Das war ja eine richtige Jagd...

x - Ausserdem wurden auch noch 3 Zivilpersonen aus Paraguarí gefoltert: Ramón González, Präsident der Seccional Colorada von Paraguari; Gustavo López, Mitglied des Gemeinderates und Saúl Franco. Die Folterstunden im Komissariat 11 wurden von Pavón, Palacios und Vera vorgenommen.

x - Gibt es jemanden aus dem Umkreis von Bower, der das zugibt?

x - Wir haben Zeugen unter ihnen, die sagen, die Hochrangigen hätten gegrinst, und es genossen, als wir Qualen litten.

x - Warum ist niemand in Haft?

x - Ich hätte nie gedacht, dass wir überhaupt so weit an diesem Punkt ankommen, denn diese Leute sind sehr mächtig und haben alles Geld der Welt zur Verfügung, um die Justiz umzudrehen. Aber ich bin beruhigt. Ein Richter hat schon angekündigt, dass das Delikt Folter niemals verjährt.
Früher oder später wird die Justiz über ihren Köpfen zuschlagen. Das einzige war ich verlange ist, dass Bower nicht entkommt, wenn er sich umzingelt fühlt.

x - Einer der sichersten Beweise ist das Heft aus der Marine, dass man uns zugeschmuggelt hat und das wir schon in der ABC veröffentlicht haben.

x- Genau. Darin stehen alle Namen der Personen, die in der Nacht des 21. Mai 2000 in die Marine kamen. Da steht auch die genaue Uhrzeit dabei.

x - Was denken sie, wer könnte uns dieses Heft zugespielt haben?

x - Ich glaube, dass es die dortigen Marineoffiziere waren, die ihre Abscheu vor den Dingen, die man mit uns machte, nicht verbergen konnten, und keine andere Möglichkeit sahen, diese Ungerechtigkeit in die Welt zu bringen, als das Heft der ABC zu übergeben. Denn sie
wussten, dass die ABC keine Furcht hat, so etwas zu veröffentlichen. Ein Offizier der Marine hat Ehrgefühl, das schwer verletzt worden ist...

Link zum Originalartikel der ABC:

Freitag, 19. Juni 2009

Montanaro wird für Tod von Schaerer vor Gericht gestellt


Der greise ehemalige Innenminister der Stroesser-Diktatur, Sabino Augusto Montanaro, der nach 20 Jahren im Exil in Honduras im April nach Paraguay zurückgekehrt war, wurde bereits in seiner Abwesenheit von dem Richter Andrés Casati verurteilt. Jetzt wurde ein Embargo über 1 Milliarde Guaranies (200.000 Dollar) über seine Besitztümer verhängt. Am 24. Juli ist Montanaro zu einer ersten Aussage vorgeladen. Casati hatte die Klage der Ehefrau Guillermina Kanonnikoff und des Sohnes Manuel Schaerer Kanonnikoff am 4. April 1989 angenommen und den Innenminister in seiner Abwesenheit verurteilt. In dem Todesfall durch Folter von Mario Schaerer Prono am 5. April 1976 wurden auch die Folterknechte Juan Aniceto Martínez, Camilo Almada Morel, Lucilo Benítez
und der ehemalige Chef des Departamento de Investigaciones Pastor Coronel (bereits verstorben) zu 25 Jahren Haft verurteilt. Alle 4 standen unter dem Komando von Montanaro.

Es war in der Nacht vom 4. April 1976, als eine Polizeibrigarde des Haus von Mario Schaerer Prono im Stadtteil Herrera von Asunción überfiel. Kurz zuvor hatte dort ein Treffen der Anführer der Organisation Erster Mai (OPM) stattgefunden. Das OPM war eine als illegal erklärte linke Organisation, hauptsächlich bestehend aus Universitätsstudenten. Die Polizei drang um 2 Uhr morgends in das Haus ein und es gab eine Schiesserei, bei der der Student Juan Carlos
Da Costa ums Leben kam. Mario Schaerer Prono und seine Frau Guillermina Kanonnikoff konnten unter einem Kugelhagel durch den Hinterhof entkommen und suchten in der Schwesternschule San Cristóbal Zuflucht. Dort wurde er kurze Zeit später festgenommen und ins berüchtigte Departement Investigaciones gebracht. Er wurde eine ganze Nacht lang dort gefoltert und starb unter den Händen der Polizei.Dem Ex-Innenminister Montanaro wird ein grosser Teil der Verantwortung für seinen Tod gegeben. Nach mehrwöchentlichen medizinischen Untersuchungen wurde Montanaro für verhandlungsfähig erklärt und wird am 24. Juli zu dem Fall aussagen. Bild: Guillermina Kanonnikoff, Witwe von Schaerer Prono.

Von bewaffneten Bolivianern festgenommener Paraguayer ist in Asunción und erzählt andere Version der Dinge


Der von bewaffneten Kräften Boliviens im paraguayischen Chaco festgenommene Mann wurde auf Druck der Regierung auf freien Fuss gesetzt und kam gestern in Asunción an. Der 25-jährige Roberto Sosa erzählte daraufhin eine andere Version der Dinge. Angeblich soll er in Bolivien eine Estancia überfallen haben und wurde daher von bolivianischer Polizei bis mehrere Kilometer in paraguayisches Territorium verfolgt und dort festgenommen. Nach seinen Angaben wurde er 3 Tage lang in einem bolivianischen Gefängnis mit brutalen Schlägen gefoltert. Wie er berichtet, arbeitete er und sein Bruder auf einer Estancia in Bolivien, wo man sie 8 Monate lang nicht bezahlte. Die Besitzer hatten auch die Papiere der Brüder beschlagnahmt und weigerten sich, diese wieder herauszugeben. Ihre Tätigkeit bestand aus dem Ziehen von Zäunen und dem Bau von Corrales (Holzverschlägen). Nachdem sie gehört hatten, dass man sie nie bezahlen werde, flohen sie auf dem Motorrad des Estanciabesitzers. Sie liessen alle ihre Sachen dort zurück, darunter auch eine Motorsäge. Sie fuhren bis zu einer Estancia in Paraguay, die von einem Freund der Familie Sosa betreut wird, und baten dort um Unterkunft, die ihnen auch gewährt wurde.
Mitten in der Nacht, als Roberto schon schlief, kamen bewaffnete Polizeikräfte aus Bolivien auf die Estancia. In einem zweiten Wagen kamen die Besitzer der Estancia, ebenfalls schwer bewaffnet. Sie wurden von dem paraguayischen Leutnant Freddy González begleitet. Der Bruder Lorenzo schlief nicht und floh unter einem Kugelhagel - über 20 Schüsse wurden auf ihn abgefeuert - bis heute wird er vermisst und Roberto weiss nichts von seinem Schicksal. Roberto hatte
keine Zeit, Gegenwehr zu leisten. Ihm wurden die Augen verbunden und die Hände gefesselt und so wurde er auf der Ladefläche in ein bolivianisches Gefängnis verschleppt. Dort schlug man ihn tagelang brutal mit Gewehrkolben, weswegen er mehrere Zähne verlor, wie er vor laufender Kamera zeigte. Insgesamt verbrachte er 22 Tage in dem bolivianischen Verliess, bis er auf Druck des Aussenministeriums freikam. Anschliessend begleitete ihn der paraguayische Konsul Mariano Jacquet bis zur Grenze.Der paraguaische Vizepräsident Federico Franco sagte, er erwarte eine beispielhafte Strafe für die Militärs, die das Eindringen der Bolivianer auf nationales
Territorium zugelassen haben. Bolivien hatte sich offiziell bei Präsident Lugo für den Vorfall entschuldigt. Bild: Roberto Sosa bei seinem ersten Essen am Terminal de Omnibus.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Grenzkonflikt: Brasilianischer Zoll lässt Reifen abmontieren!


Die Receita Federal hat im Konflikt um die Kauftouristen in Ciudad del Este zu einer neuen pintoresken Massnahme gegriffen: Sowohl brasilianischen als auch paraguayischen Autos werden die Reifen abmontiert, wenn diese neu erscheinen! Brasilien bezieht sich dabei auf das allgemeine Verbot, neue Reifen einzuführen, ganz gleich, welcher Herkunft diese sind. Eine Woche lang hatten die Beamten der Receita Federal alle Einreisenden darauf hingewiesen, dass man keine Einfuhr von neuen Reifen mehr dulden werde, ganz gleich, ob diese am Auto angebracht sind oder nicht. Nun bietet sich seit einer Woche ein seltsames Bild hinter der Freundschaftsbrücke: Eine Gruppe von Reifenmonteuren (Gomeros) ist Teil des Staffs der Receita Federal. Mehrere Wagen wurden bereits Opfer dieser Plünderung, nachdem die Beamten angeordnet hatten, die Reifen abzumontieren, weil diese angeblich neu seien. Die Beschwerden von Brasilianern und Paraguayern häufen sich, doch es hilft nichts. Die Beamten drohen allen, die protestieren, das Auto wegen Schmuggels zu beschlagnahmen und nicht wieder zurückzugeben, während dem Besitzer einen Prozess gemacht wird und nach brasilianischem Recht 8 Jahre Haftstrafe drohen.

7-jährige Behinderte bei Überfall angeschossen!

3 Mitglieder einer Familie, darunter ein 7-jähriges Mädchen mit Down-Sympdrom, befinden sich im Krankenhaus in Itaugúa, nachdem sie Opfer eines brutalen Überfalls geworden sind. Am Montagabend gegen 21:30 präsentierte sich der Schwager des Hausherrn zum Mate trinken, worauf sofort 3 weitere bewaffnete Männer in das Haus eindrangen und 30 Milllionen Gs. raubten. Das Opfer ist Gerónimo Duarte Aguilera (38), und seine Frau Hilda Maria Rojas (53) und die
kleine Adoptivtochter Camila (7), die unter der Down-Behinderung leidet. Der Hauptverdächtige ist Arcadio García Aponte (48), verheiratet mit der Schwester von Duarte. Nachdem die Banditen das Geld aus dem Kleiderschrank entwendet hatten und flohen wollten, leistete Duarte Widerstand und entwendete den Revolver eines der Gangster. Darauf hin schoss ein anderer der Bande aus nächster Nähe auf Duarte, wobei die Tochter in die Schusslinie geriet und am Oberschenkel getroffen wurde. Duarte selbst wurde zweimal getroffen, die Frau einmal. Alle 3 befinden sich in ernstem Zustand im Krankenhaus. Wie inzwischen bekannt wurde, hatte Duarte mit seinem Schwager zusammen beim Aufkauf von Kokusnüssen gearbeitet und Aponte wusste daher, wieviel Geld im Haus war. Nach ihm und den 3 Mittätern wurde eine Grossfahndung eingeleitet.

Einstimmige Ablehnung einer Vollversammlung zur Verfassungsänderung


Der Senat hat einstimmig die Aufforderung zu einer Volksversammlung zur Verfassungsänderung abgelehnt. Damit ist dieses Thema jetzt erst einmal vom Tisch, da dieser Punkt während des Rests des Jahres nicht mehr behandelt werden darf. Alle Parteien waren vollständig versammelt und niemand hat sich dafür ausgesprochen. Es wurde zu Bedenken gegeben, dass es dafür etwas verfrüht ist und dass einer solchen Entscheidung eine nationale Debatte vorhergehen müsse. Präsident Lugos Annäherung an den Kongressvorsitzenden GonzálezQuintana wurde teilweise kritisiert, jedoch von der Mehrheit wohlwollend begrüsst.

600 Blanco-Reisepässe ausgestellt

Aussenminister Héctor Lacognata denunzierte gestern, dass man nach einer internen Untersuchung im Ministerium festgestellt habe, dass zwischen 2003 und 2005 über 600 Blanco-Reisepässe ausgestellt worden sind. Dies würde sogar die nationale Sicherheit gefärden, denn internationale Kriminelle, Drogenhändler oder Terroristen könnten im Besitz dieser Reisepässe sein.

Dienstag, 16. Juni 2009

Regierung hat Verhandlungen mit Brasilien über Ciudad del Este "eingeschläfert"


Die Regierung Paraguays hat die Verhandlungen mit Brasilien über die "Einheitssteuer" (Régimen de Tributo Unico RTU) verlassen. Die Steuer, besser bekannt unter dem Begriff "Gesetz der Kauftouristen" sollte bereits seit Monaten in Kraft treten, doch die Regierung schiebt die Entscheidung darüber immer wieder auf. Als Konsequenz verstärkt die brasilianische Regierung die Kontrollen an der Grenze immer weiter, wodurch der Handel in Ciudad del Este
stranguliert wird, wodurch immer mehr Geschäfte schliessen und hunderte von Angestellten entlassen werden. Solange das Gesetz nicht mit Übereinstimmung Brasiliens in Kraft tritt, werden die Kauftouristen vom Nachbarland weiterhin als illegal eingestuft. Die Bürgermeisterin von Ciudad del Este, Sandra McLeod (Partido Colorado) war von Diplomaten in Brasilia darauf hingewiesen worden, dass die Verhandlungen wegen "Desinteresse" Paraguays stillstehen. Man habe offenbar kein Interesse, die Erhebung des RTU durchzusetzen. Die Receita Federal (Zollbehörde Brasiliens) besteht darauf, dass in den Geschäften von Ciudad del Este legale Quittungen ausgehändigt werden, durch die man in Brasilien klar den Wert der gekauften Waren ersehen kann und die darauf zu erhebene Zollgebühr. Diese Quittungen sollen kopier- und fälschungssicher sein und die Ausgabe durch das Finanzministerium streng kontrolliert werden. In Brasilien warte man bereits seit 6 Monaten auf eine Entscheidung der paraguayischen Regierung. "Das ist eine inakzeptable Situation und sehr bedauerlich", klagte die Bürgermeisterin. Sie erinnerte daran, dass man bereits seit Jahren über eine Einigung mit Brasilien verhandele, doch Paraguay
verlässt die Verhandlungen kurz vor Inkrafttreten der neuen Regelung. "Wir hatten die Hoffnung, dass die Regierung von Fernando Lugo mehr Interesse an Ciudad del Este zeigt, doch wir sind im Irrtum. Es gibt keinen Unterschied zu den vorherigen Regierungen, die für Ciudad del Este und seine Wirtschaft nie Interesse gezeigt haben", klagte sie. Die seit 2 Wochen andauernde Grenzoperation Brasiliens hat den Umsatz in der Stadt um bis zu 70% fallen lassen.